Zusammenfassung Hintergrund Die vorliegende Studie präsentiert ein Kollektiv akut intoxikierter Patienten, die in den letzten 2 Jahrzehnten auf eine medizinische Intensivstation eines tertiären Versorgungszentrums in Deutschland aufgenommen wurden. Ziel der Arbeit Das Ziel der Studie bestand darin, einen Überblick zur akuten Intoxikation als relevantes intensivmedizinisches Krankheitsbild und hiermit assoziierte klinische Charakteristika sowie die Prognose der betroffenen Patienten zu bieten. Material und Methoden Die Studienkohorte umfasst 1030 Patienten, die in den Jahren1999–2019 aufgrund einer akuten Vergiftung auf die medizinische Intensivstation der Uniklinik RWTH Aachen aufgenommen wurden. Demographische und klinische Merkmale sowie das klinische Management wurden detailliert analysiert und zwischen alters- und geschlechtsspezifischen Untergruppen verglichen. Ergebnisse Suizidversuche stellten die häufigste Ursache für die intensivmedizinische Aufnahme intoxikierter Patienten dar. Insbesondere führten Medikamente, v. a. Antidepressiva, zu einer akuten Vergiftung. Die Substanzen variierten hierbei je nach Geschlecht und Alter der betroffenen Patienten. In der Subgruppe der älteren Patienten stellten Benzodiazepine die am häufigsten verwendeten Substanzen dar. 286 Patienten (28 %) entwickelten ≥ 1 Organversagen. Die Gesamtmortalität betrug 2,6 %. Im Vergleich der ersten (1999–2009) mit der zweiten Dekade (2010–2019) des Beobachtungszeitraums zeigte sich ein Trend zu einer häufigeren Einnahme von Antidepressiva und Alkohol, während die Verwendung von Benzodiazepinen rückläufig war. Diskussion Obwohl die Gesamtmortalität im beobachteten Kollektiv gering ist, repräsentieren akut vergiftete Patienten fast 10 % aller Einweisungen auf die Intensivstation und beanspruchen insbesondere in Zeiten begrenzter Intensivkapazitäten wertvolle Ressourcen.
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