Man darf nicht erwarten, daB der dem Cyanatrest isomere Knallsaurerest, der den cyanhaltigen Pseudohalogenen zugezahlt wurde2), sich nach Art des Rhodans (SCN)23) leicht werde isolieren lassen, ja, es ist fraglich, ob er bei der Umsetzung des Silbersalzes mit Halogenen in organischen Mitteln ein z. B. dem Jod-oxycyan4) (J. NCO) isomeres Mischhalogen (J. ONC) eingehen wird; denn der bevorzugte Angriffspunkt der Knallsaure ist das 2-wertige Kohlenstoffatom.Um daruber ins reine zu kommen, wurde zuerst die schon oft studierte Einwirkung von Halogenen auf knallsaure Sake5) unter verschiedensten Bedingungen gepruft. Es wurden nur immer Dihalogen-furoxane (Hlg .-Isomere der Halogen-dioxycyane4) (Hlg . NCO)2erhalten. Chlor-und Jod-furoxan konnten dabei nebenher erstmalig rein dargestellt werden. Dann wurde die Halogeneinwirkung auf die freie Knallsaure ubertragen, wobei es gelang, die Additionsprodukte der Halogene an Knallsaure, das DickZor-, Dzbromund Dijod-formozim in fast theoretischer Ausbeute zu isolieren. Im folgenden wird hieruber berichtet ; weitere Mitteilung uber Additionsreaktionen der Knallsaure folgt.
Als Energietrager fur die Spaltung von Kohlenwasserstoffen wird im Lichtbogen hocherhitzter und teilweise atomarer Wasserstoff verwendet. Zur Umsetzung wird ein Uberschui3 an gasformigem Kohlenwasserstoff, z. B. verdampftes Benzin, von ca. 15% verwendet. Dieser wird zusammen mit den Nebenprodukten der Spoltung wieder zugefuhrt, so da8 aIs Endprodukte nur Acetylen, Xthylen, Methan und Wasserstoff erhalten werden. Die Ausbeute an Acetylen und Xthylen betrogt bei Verwendung von Benzin uber 70 Gew.-%. Bei einem Produktionsverhaltnis von 55 Teilen Acetylen : 45 Teilen Athylen betragt der effektive Energieverbrauch 4,5 kWh fur 1 kg Acetylen/Athylen-Gemisch im Spaltgas. Im Gegensatz zu anderen Verfahren, bei denen die Spa!tenergie durch Verbrennen von Kohlenwasserstoffen oder Wasserstoff mit Sauerstoff erzeugt wird, enthalt das Spaltgas weder Kohlendioxyd noch Kohlenoxyd, weder Wasserdampf noch peroxydische Verbindungen. Es ist daher auch praktisch frei von Teer und Polymerisaten. Die Aufarbeitung des Spaltgases wird dadurch sehr vereinfacht. Es wird erwartet, dot3 dos Acetylen, auf petrochemischer Grundlage nach diesem Verfahren in Anlagen groi3er Kapazitat hergestellt, seine Konkurrenzfahigkeit zum Xthylen wiedergewinnen wird.
Nach einer orientierenden Erläuterung des Acetylen‐Blausäure‐Verfahrens und seiner Vor‐ und Nachteile wird das Knapsacker Acetaldehyd‐Blausäure‐Verfahren beschrieben und in seiner Wirtschaftlichkeit dem ersteren gegenübergestellt. Beide Verfahren erfordern in ihrer jetzigen Ausführungsform gleiche Investitionskosten und Herstellungsspesen. Hinsichtlich des Aufwandes für die benötigten Rohstoffe ist das neue Verfahren jedoch dem alten um 20 bis 25% überlegen, da es eine um 10 bis 15% höhere Ausbeute und, bei Verwendung von Acetaldehyd aus billigem Äthylen, eine weitere Einsparung an Rohstoffkosten in Höhe von etwa 10% ergibt. Darüber hinaus macht das neue Verfahren die Acrylnitril‐Produktion unabhängig vom Standort, da Acetaldehyd bzw. Milchsäurenitril im Gegensatz zu Acetylen und Blausäure transportfähige Ausgangsmaterialien sind.
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