Jahre 1862 hat Th. Graham den Begriff der Kolloide aufgestellt und als erster ausgesprochen, daß die plastischen Bestandteile des Tierkörpers Kolloidcharakter haben. Mit der außerordentlichen Entwickelung der Kolloidchemie in den letzten Jahren ist auch ihre Bedeutung für die Biologie ständig gewachsen. Wenn wir von den zahlreichen Gebieten der medizinischen Wissenschaften, in denen kolloidchemische Fragen aufgerollt sind, hier eines betrachten, so wird eine ganz kurze Verständigung über das Wesen der Kolloide vorangehen müssen. G r a h a m trennte die kolloidalen Lösungen von den echten Lösungen nach ihrem Verhalten bei der Dialyse. Spätere, auch bereits von Graham gemachte Erfahrungen zeigten,
VIII.Aus der medizinischen Klinik zu GSttingen. Die Konzentrationsarbeit tier Mere. (]Nach gemeinschaftlich mit F. Stromeyer, E. I~Sskuchen und w eiland lt. Miiller ausgefiihrten Untersuchungen.) Von L. Liehtwitz. Die Funktion der Niere, osmotische Arbeit zu leisten, und der Streit der Meinungen, der um die Erkenntnis des Gesehehens bei dieser Verriehtung, um die Giiltigkeit der Auffassung yon C. L u d w i g oder R. Heidenhain gefiibrt wurde, ist in diesem Archly aueh in den letzten Jahren so eingehend eriirtert women, da[~ der Stand der Frage nieht noehmals diskutiert zu werden braucht. Die Untersuehungen, fiber die bier beriehtet werden soll, nahmen ibren Ausgang yon einem Fall yon Diabetes insipidus. Es handelte sich nm ein 14j~ihriges M~dchen, das in ihrem kSrperlichen und seelischen Verhalten keine Besonderheiten hot, an grol~em Durst litt and w~ihrend der Beobaehtung t~gliehe Harnmengen yon 4--7 Litern produzierte. Die Patientin wurde bei konstanter Kost, konstanter Fliissigkeitszufuhr nnd in Bettruhe gehalten. Der Harn wurde an den Versuehstagen yon 9 Uhr a.m. bis 6--8 Uhr p. m. in stiindlichen Intervallen entleert. Es wurde Menge, spez. Gewicht, ~ gemessen, N naeh Kieldahl , CI nach Volhard, P~05 durch Titration mit Uranylazetat bestimmt. (Immer Doppelbestimmungen.) In Tabelle I sind die Tagesausscheidungen zuzusammengestellt. Am 7. Tage, nachdem sich die Patientin auf die Kost eingestellt hatte, begannen die Versuche. Der Krankheitsfall eharakterisierte sich als eehter Diabetes insipidus dadureh, dal~ auch dutch griil~ere Gaben yon NaC1 die Konzentration des Chlorions nieht anStieg, die yon 0,04 his 0,168 Proz. schwankte, Der Gefrierpunkt bewegte sieh im Durchsehnitt der Bestimmungen je eines Tages zwisehen 0,')_80 und 0,415 o. Am 20. I. wurden 12,0 NaC1 gereicht, das zum Tell erbrochen wurde, am 21. I. 10,0 NaC1. 15. I.
Ursprünglich erschienen bei Julius Springer in Berlin 1921. Softcover reprint ofthe hardcover Ist edition 1921 Vorwort. Wenn es notwendig ist, das Erscheinen emes neuen Nierenbuches zu reyhtfertigen, so kann das nur damit geschehen, daß es sich hier nicht um ein Sammeldestillat aus den vortrefflichen neueren Bearbeitungen dieses Gegenstandes und aus der Literatur überhaupt handelt, sondern daß dieser Darstellung eigene, mehr als 12 Jahre durchgeführte, zum größten Teil bisher unveröffentlichte Studien am Krankenbett und im Laboratorium zugrunde liegen. Die Fülle und Mannigfaltigkeit der eigenen Beobachtungen, die ich in der Göttinger Klinik, im Kriegslazarett und ganz besonders hier in Altona gesammelt habe, machte eine Beschränkung in der Verwertung der Arbeitsergebnisse anderer Autoren möglich und notwendig. Die Darstellung hat damit einen persönlicheren Charakter erhalten, als lehrhaften Büchern im allgemeinen eigentümlich ist. Erfahrungen aus "didaktischen Vorübungen", in Gestalt von klinischen Vorlesungen vor Studierenden und von Vorträgen und Fortbildungskursen vor Ärzten, lassen mich aber hoffen, daß dadurch der Zweck dieses Buche;; -das Verständni;; und das Wissen auf dem Gebiete der Nierenkrankheiten zu fördern -nicht beeinträchtigt wird. Altona (EIbe), April 1!)21. L. Lichtwitz. Inhaltsübersicht.Allgemeiner Teil.
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