ZusammenfassungFrühpädagogische Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen sind durch entsprechende Bestimmungen auf Bundes- und Landesebene angehalten, Kinder auf Grundlage ihres aktuellen Lernstandes zum fachlich tragfähigen Weiterlernen anzuregen und individuelle Entwicklungsverläufe zu dokumentieren. Dafür müssen die Fachkräfte in der Lage sein, den Lernstand der Kinder adäquat einzuschätzen. Die hier berichtete Studie analysiert die Genauigkeit von Einschätzungen frühpädagogischer Fachkräfte (N = 49) von Leistungen vier- bis sechsjähriger Kinder (N = 160) in 17 Items im Bereich Mengen und Zahlen. Zur Aufklärung von Varianz in der Einschätzungsgenauigkeit wurden das Geschlecht, der sozioökonomische Status und die mathematische Leistung der Kinder im Bereich Mengen und Zahlen sowie das mathematikdidaktische Wissen der Fachkräfte als mögliche Merkmale erhoben. Es zeigte sich im Schnitt eine mäßige Einschätzungsgenauigkeit mit einer leichten Tendenz zur Überschätzung der Leistungen. Als einziges einflussnehmendes Merkmal auf die Einschätzungsgenauigkeit stellte sich in dieser Untersuchung die Leistung der Kinder im Bereich Mengen und Zahlen heraus: Die Einschätzung der frühpädagogischen Fachkräfte war genauer, wenn die Kinder bessere mathematische Fähigkeiten zeigten. Der sozioökonomische Status und das Geschlecht der Kinder sowie das mathematikdidaktische Wissen der Fachkräfte zeigten keinen signifikanten Einfluss auf die Einschätzungsgenauigkeit.
Zusammenfassung. Frühe mathematische Kompetenzen entwickeln sich u.a. in der Auseinandersetzung mit Fragestellungen, die sich im Alltag ergeben. Dabei begleiten Eltern als primäre Bezugspersonen den Großteil der frühen mathematischen Entwicklung. Bedeutend ist dabei die Fähigkeit von Eltern, mathematische Kompetenzen ihrer Kinder einschätzen zu können. Auf dieser Basis können sie mit ihren Kindern adäquat interagieren und mathematische Lerngelegenheiten ermöglichen. Ziel dieser Studie ist es, zu untersuchen, wie genau Eltern die frühen mathematischen Kompetenzen ihrer Kinder einschätzen und wovon die Genauigkeit der Einschätzung abhängt. Dazu wurden Daten von 131 Kindern im Alter von 4 bis 6 Jahren und ihren Eltern erhoben und analysiert. Es zeigte sich eine mittlere bis gute Genauigkeit in der elterlichen Einschätzung. Neben der tatsächlichen Leistung des Kindes nahmen der sozioökonomische Status (SES) der Familie und das Geschlecht des Kindes Einfluss auf die elterliche Einschätzungsgenauigkeit. Aus den Ergebnissen ergeben sich bedeutende Implikationen für die pädagogische Praxis.
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