ZusammenfassungDer Beitrag untersucht das Verhältnis von statistischen Klassifikationen und Vergleichen in deutschen Kolonialstatistiken zwischen 1885 und 1914 und geht der Frage nach, welche Bedeutung und welche Ausprägungen dem Vergleich in Bezug auf Raum und Bevölkerung in kolonialen Statistiken zukamen. Ziel ist, den Blick für Methoden und Kategorien der statistischen Praxis im imperialen Kontext zu schärfen. Die Ergebnisse zeigen, dass der statistischen Beobachtung der Kolonien eine territoriale Grundunterscheidung zwischen Metropole und Kolonien zugrunde lag, die in unterschiedlichen Methoden mündete. Diese territoriale und methodologische Spaltung war mit einer grundsätzlichen Unvergleichbarkeit zwischen kolonisierter Bevölkerung und Kolonisierenden gekoppelt, so die These des Beitrags.
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