ZusammenfassungDer Beitrag reagiert auf die Kritik von Thomas Hoebel zu unserem Vorschlag, das Modell soziologischer Erklärung (MSE) für die Erklärung von Gewaltphänomenen einzusetzen. Dabei fokussiert er drei seiner Kritikpunkte: Erstens zeigt er, dass das MSE keine Begriffsfestlegung darüber liefert, was „Gewalt“ ist. Unser Vorschlag impliziert weder einen Begriffsrealismus noch eine Festlegung des Begriffs durch das MSE, dessen explanatorische Vorgehensweise Hoebel in seiner Kritik nicht vollständig berücksichtigt. Zweitens weist er den Vorwurf zurück, unsere Literaturauswahl sei ein selektives „Rosinenpicken“. Die von Hoebel als Gegenbeweise angeführten Studien widersprechen unserem Vorschlag nicht, sondern stützen diesen sogar. Drittens geht er auf Hoebels Fehlinterpretation unserer Übersetzung von Randall Collins’ Ansatz in das MSE ein: Seine Fehldeutung beruht auf einer voreiligen Gleichsetzung des MSE mit einem engen Verständnis von Rationaltheorien. Die Replik schließt mit einer Erklärung für die gewaltvoll kommunizierte Kritik von Hoebel.
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