ZusammenfassungBücher werden auf Märkten publiziert und entsprechend als Ware zwischen Anbietern und Nachfragern gehandelt, wodurch die Materie ‚Literatur‘ zum Gegenstand komplexer wirtschaftlicher Interaktionen und Prozesse sowie (potenziell) Marktregularien wird. Die Existenz von Buchmärkten bewirkt regelmäßig Prozesse der Vergegenständlichung von Literatur durch die Ökonomie als Wissenschaft, wobei sich die Materialität bei der forschungszweckgebundenen Übersetzung eines (zu erklärenden) sozialen Phänomens in ein mathematisches oder ökonometrisches Modell manifestiert. Während sich die Literatur als Ware sowohl als physisches Buch als auch als E-Book in der theoretischen Ökonomik vorwiegend mit seinen fixen und/oder variablen Kosten auf der Anbieterseite eines Buchmarktes vergegenständlicht, materialisiert sich das Buch in der empirischen Ökonomik auf unterschiedliche Weise mit seinen spezifischen Produkteigenschaften als abhängige oder unabhängige Modellvariable.

This paper considers the success of the thriller Der neunte Arm des Oktopus (transl.: The Ninth Arm of the Octopus, Cologne: Bastei Lübbe, November 2020) by German drugstore magnate Dirk Rossmann. Certain elements of brand-name authorship are applicable here, but the market power of Rossmann goes far beyond name recognition. Beyond the typical marketing for a ‘big book’ in the sense of contemporary trade publishing, Rossmann flooded the campaign with his own funds. This contribution approaches an unlikely case study through a trilateral interdisciplinary perspective (book studies, economics, law), underlining the unequal footing on which books enter the market.