Ausgehend von der Frage, wie Kinder unter drei Jahren ihren Alltag in Kinderkrippen verbringen und (mit)gestalten, werden im vorliegenden Beitrag unter Einbezug einer praxistheoretischen Agency-Perspektive kindliche Spielarrangements in diesem institutionellen Kontext beleuchtet. Die Ethnografie als Forschungsstrategie ermöglicht es hierbei, den Verlauf und die körperliche Koordination von Spielarrangements von unter Dreijährigen in situ teilnehmend zu beobachten, zu erfassen und ihre Praktiken zum Gegenstand der Analyse zu machen. Anhand ausgewählter Protokollausschnitte werden Peerinteraktionen analysiert und so Erkenntnisse im Hinblick auf kindliche Spielarrangements der Kinder in Bezug auf beobachtbare Handlungsmöglichkeiten aber auch Begrenzungen relational dazu herausgearbeitet.
Im Zuge der Veränderungen gesellschaftlicher Lebensformen infolge der Digitalisierung stehen Kindertageseinrichtungen vor der Herausforderung, sich mit der digitalen Durchdringung der familialen Lebenswelt junger Kinder auseinanderzusetzen. Zusätzlich werden ihnen, aufgrund ihres Bildungsauftrags und ihrer gewachsenen Bedeutung als Teil der Normalbiografie des Kindes, Erwartungen im Hinblick auf den frühzeitigen Ausgleich von Bildungsungleichheit gestellt. Vor diesem Hintergrund diskutiert der Beitrag das Potenzial einer organisationstheoretischen Betrachtung des Umgangs mit dem Digitalen in der Kindertageseinrichtung. Unter Rückgriff auf ein Konzept von «Organisationskultur» wird anhand eines empirischen Beispiels mithilfe von Videodaten und Interviewmaterial dargestellt, wie organisationskulturelle Rahmungen und der alltägliche Umgang mit digitalen Bilderbüchern miteinander verschränkt sind. Vor allem im institutionellen Alltag der Kinder schlagen sich die im Team ausgehandelten Orientierungen und Haltungen zum Thema digitale Medien nieder und beeinflussen ihre Möglichkeiten zur Partizipation. Die Ergebnisse zeigen darüber hinaus, wie die Kinder an der Herstellung und Aufrechterhaltung (organisations-)kultureller Rahmungen beteiligt sind und diese durch Integration in ihre Peerkultur modifizieren. Daher plädiert der Beitrag für eine höhere Sensitivität gegenüber den Beiträgen junger Kinder zur digital geprägten Kultur. Zudem zeigt sich der organisationskulturelle Zugang als gewinnbringend für die Auseinandersetzung mit theoretischen und praktischen Verknüpfungen von Digitalität und Nachhaltigkeit.
Gewalthandlungen unter Alkoholeinfluss stellen ein Phänomen dar, das häufig bei Jugendlichen auftritt. Der Beitrag nimmt daher die Frage nach der Rolle des Alkohols in Gewaltsituationen aus Sicht Jugendlicher in den Blick. Mit Hilfe der Interaktionsritualtheorie (Collins, 2004) wird in einem Situationsansatz die Dynamik der Gewalt zweier ausgewählter empirischer Beispiele nachgezeichnet. Anhand der Beschreibungen, welche die delinquenten Jugendlichen zu ihrer emotionalen Ausgangslage geben, wird der Einfluss von Alkoholkonsum während der Gewalttat analysiert. Die Interviewdaten sind mittels problemzentrierter Interviews gewonnen und sequenzanalytisch ausgewertet worden.
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