Lisa Keil untersucht in ihrem Beitrag zur Ambiguität von Testosteron das Thema Selbstoptimierung aus der Perspektive der Gender und Queer Studies. Dabei widmet sie sich queeren Körpern und Körperpraktiken, um zu zeigen, dass Testosteron nicht als Indiz für Optimierung und Geschlecht gelten kann. Ihre Analyse fokussiert zum einen den Diskurs um die Läuferin Caster Semenya, die wegen ihrem höheren Testosteronwert vom professionellen Sport ausgeschlossen wurde. Zum anderen nimmt sie Sasha Marianna Salzmanns Roman Außer sich in den Blick und untersucht die Testosteronpraktik der Hauptfigur Ali. Die Studie der Hormondiskurse macht deutlich, dass im Optimierungsdiskurs starke Normierungsprozesse wirken, die neben Leistung auch Geschlecht und Ambiguität regulieren.
Loreen Dalski, Kirsten Flöter, Lisa Keil, Kathrin Lohse, Lucas Sand und Annabelle Schülein untersuchen in ihrer Einleitung zum Sammelband »Optimierung des Selbst« das Konzept Selbstoptimierung, um zu erörtern, was hinter dem vielschichtigen Phänomen liegt. Im Vordergrund steht dabei, welche Praktiken, Techniken und Methoden mit Selbstoptimierung verbunden sind, sowie welche Motive Akteur*innen zur Optimierung bewegt und welche Wertungen damit einhergehen. Der Begriff Selbstoptimierung wird dazu in seinen Einzelteilen »Selbst« und »Optimierung« untersucht, um eine weite Definition als Grundlage für die Beiträge des Sammelbands zu schaffen.
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