Zusammenfassung Hintergrund Der Mensch hat im Laufe der Evolution den bipedalen Gang, verbunden mit entsprechenden funktionellen und morphologischen Anpassungsprozessen, entwickelt. Eine dieser Entwicklungen ist die Vergrößerung des Calcaneus, der bei korrekter Positionierung zur Verbesserung der Statik des gesamten Fußes beiträgt und in der Folge zu einer Symmetrisierung des Gangbilds führen kann. Methodik Um die Hypothese des Einflusses einer ausgelösten Kipprotation auf die Gangstatik zu überprüfen, wurden 29 gesunde, männliche Probanden randomisiert der Kontroll- (K) bzw. Interventionsgruppe (I) zugeordnet und während des Gehens auf einer instrumentierten Gehstrecke untersucht. Beide Gruppen wurden mit baugleichen Schuhen ausgestattet, in die bei der Interventionsgruppe eine seitengleich positionierte Gangjustierhilfe im medialen Rückfußbereich zur Auslösung einer Kipprotation des unteren Sprunggelenks eingebracht wurde. Alle Probanden wurden zu zwei Zeitpunkten im Abstand von 14 Tagen vor (U1, U3) und nach ihrer Arbeitsschicht (Spätschicht; U2, U4) untersucht. Es wurden ausgewählte, bewährte ganganalytische Parameter und die muskuläre Aktivität eines antagonistischen Muskelpaars am Unterschenkel beidseitig erfasst. Die Analyse der Muskelaktivität erfolgte im Seitenvergleich mithilfe von Kokontraktions- und Symmetrieindizes während der mittleren Standphase des Gangzyklus. Ergebnisse Die Ganganalyseparameter wiesen für die laterale Verlagerung tendenziell geringere Werte in der Interventionsgruppe auf (U4 K: 4,4, I: 2,3). Für die analysierte Muskelaktivität (Elektromyographie) konnte eine signifikant geringere Seitendifferenz in der Interventionsgruppe nach der Arbeitsschicht identifiziert werden (U4 K: 26,2, I: 13,7, p = 0,02). Schlussfolgerung Es ergeben sich deutliche Hinweise darauf, dass die durch die verwendete Gangjustierhilfe erfolgte Beeinflussung des unteren Sprunggelenks zu einer Harmonisierung des Gangbilds beiträgt. Damit können die Stand- und Gangsicherheit verbessert werden.
Zusammenfassung Hintergrund Sicherheitsschuhe sind Teil einer persönlichen Schutzausrüstung zur Minderung des Unfallrisikos am Arbeitsplatz und bei vielen Tätigkeiten in verschiedenen Berufsgruppen vorgeschrieben. Das Tragen von normierten Arbeitsschuhen kann aufgrund der besonderen Eigenschaften (Passform und Gewicht) zu einer erhöhten Beanspruchung des Arbeiters führen. Eine zusätzliche Optimierung von Arbeitsschuhen, mit dem Ziel der Symmetrisierung des Ganges und der damit einhergehenden Verminderung der Beanspruchung, unter den besonderen Bedingungen des Arbeitsschutzes ist daher anzustreben. In dieser Studie soll überprüft werden, ob das Anbringen einer Gangjustierhilfe mit dem Ziel der Symmetrisierung des Ganges einen Einfluss auf die allgemeine Beanspruchung von Schichtarbeitern hat. Methodik Dafür wurde bei 29 männlichen Probanden (Interventionsgruppe: n = 15, Kontrollgruppe: n = 14) zu 2 Messzeitpunkten während der Spätschicht die Herzfrequenzvariabilität (HRV) kontinuierlich erfasst. Ergebnisse Nach 2‑wöchigem Tragen der Gangjustierhilfe zeigt sich eine signifikante Erhöhung der zeitbezogenen HRV-Parameter bei der Interventionsgruppe. Die frequenzbezogenen Parameter Gesamtleistung (Total Power) und Leistung im High Frequency Band (Power HF Band) zeigen bei der Kontrollgruppe eine Verringerung vom 1. zum 2. Messzeitpunkt. Die Ergebnisse sprechen dafür, dass die Gangjustierhilfe durchaus positive Effekte auf die HRV hat und damit die allgemeine Beanspruchungslage am Arbeitsplatz bei dieser Stichprobe positiv beeinflussen kann. Diskussion Weitere Studien zum Überprüfen eines Effektes mit größeren Fallzahlen und unter Berücksichtigung weitere Gruppierungsmöglichkeiten (bspw. Parameter der Ganganalyse, körperliche Leistungsfähigkeit und Vorerkrankungen) sind jedoch erforderlich.
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