Zusammenfassung
Hintergrund
Die roboterassistierte Prostataadenomenukleation (RAPAE) ist ein minimal-invasives Verfahren zur operativen Behandlung der Prostatahyperplasie mit Volumina >80 cm3. An der vorliegenden Analyse wurde retrospektiv die postoperative (postop.) Morbidität der RAPAE gegenüber der offenen Prostataadenomenukleation (PAE) anhand der Clavien-Dindo-Klassifikation sowie hämatologischer Parameter untersucht.
Patienten und Methoden
In die retrospektive Analyse wurden 78 Patienten multizentrisch eingeschlossen, wovon jeweils die Hälfte eine RAPAE und eine PAE erhielten. Folgende Parameter wurden zwischen beiden Gruppen untersucht: Alter, PSA-Wert, Prostatavolumen, ASA-Score, Krankenhausaufenthaltsdauer, Operationsdauer, Hb-Wert Abfall am 1. Tag und innerhalb der ersten 5 postop. Tage, CRP-Peak innerhalb der ersten 5 postop. Tage und die Transfusionsrate.
Ergebnisse
Im Vergleich der RAPAE zur PAE zeigten sich keine Unterschiede im Alter, PSA-Wert, ASA-Score und Volumina. Die RAPAE-Gruppe hatte eine erhöhte Operationsdauer (178 vs. 110 min.; p =<0,01) bei weniger Hb-Abfall am ersten postop. Tag (1,9 vs. 3,3 g/dl; p =<0,01) und innerhalb der 5 postop. Tage (2,4 vs. 4,2 g/dl; p =<0,01), eine niedrigere Transfusionsrate (3 vs. 26 %; p =0,01) und Blutkonservenmenge pro Patient (0,1 vs. 1,3; p =0,01), einen niedrigeren Clavien-Dindo Score (0,44 vs. 1,23; p =0,003) und niedrigere CRP-Werte (52 vs. 104 mg/l; p =<0,01) innerhalb der 5 postop. Tage. Die Krankenhausliegezeit war in der RAPAE-Gruppe niedriger (8,7 ±3,8 vs. 10,6 ±5,9 Tage; p =<0,05).
Schlussfolgerung
Aufgrund der minimal-invasiven Operationstechnik ist die RAPAE ein sicheres Verfahren mit weniger Blutverlust, Transfusionsrate und geringeren Komplikationen im Vergleich zur PAE. Im PAE-Kollektiv traten häufiger Komplikationen aufgrund von Blutungen auf. Dies hatte eine verlängerte Liegezeit und einen deutlich erhöhten Transfusionsbedarf zur Folge.