Der vorliegende Bericht setzt eine seit 1933 laufende Serie von Veröffentlichungen über physische Beobachtungen von Kometen fort und schließt an Astron. Nachr. 275.237 (1947), Mitteilungen der Hamburger Sternwarte Nr. 61, an. Er umfaßt die Beobachtungen von 15 Kometen aus dem Zeitabschnitt 1946 Juni bis 1949 April, die in der gleichen Weise mitgeteilt und diskutiert werden wie bisher. Das Hauptgewicht ist wieder auf eine möglichst genaue Bestimmung der Gesamthelligkeiten gelegt, um die Beziehungen zwischen der Helligkeitsentwicklung und dem Sonnenabstand der einzelnen Kometen ableiten und vergleichen zu können. Zu diesem Zweck sind die auf die Einheit der Abstände r und Δ des Kometen von der Sonne bzw. von der Erde bezogenen Normalhelligkeiten H0 und die den Helligkeitsverlauf bestimmenden Exponenten n2 des Sonnenabstandes r für die verschiedenen Kometen aus den Beobachtungen abgeleitet. Da das vom Verfasser benutzte Beobachtungsverfahren fast stets größere Helligkeiten liefert, als sie die sonst üblichen Methoden ergeben, sind zum Vergleich auch Gesamthelligkeiten von Kugelhaufen und Spiralnebeln auf dieselbe Weise beobachtet worden. Diese Ergebnisse stimmen recht gut mit den neuesten photovisuellen Messungen überein, so daß kein Anlaß zur Änderung des Beobachtungsverfahrens oder zu einer Korrektion der damit gewonnenen Größen besteht. Neben Messungen und Schätzungen der Kernhelligkeiten und des jeweiligen Durchmessers der Komaist auch der Schweifentwicklung besondere Beachtung geschenkt. In Einzelfällen sind Beziehungen zwischen dem Sonnenabstand des Kometen und der Ablenkung seines Schweifs von der Richtung des Strahlungsdrucks der Sonne festgestellt. Von den beiden Kometen Bester (1947k) und Honda‐Bernascont (1948g) wurden auch mehrere Objektivprismen‐Spektrogramme erhalten. Zum Schluß wird auf Grund gleichzeitiger Beobachtungen von mehreren Kometen das Bestehen von Beziehungen zwischen der Sonnentätigkeit und sekundären Schwankungen der Kometenhelligkeit eindeutig nachgewiesen. Bestimmt man für die einzelnen Kometen unter Berücksichtigung ihrer heliozentrischen Lage die für sie gültigen Kurven der Sonnenflecken‐Relativzahlen, so zeigen diese eine auffallende Parallelität mit den sehr unregelmäßigen und oft rasch verlaufenden Helligkeitsschwankungen der Kometen. Da auch in größeren Sonnenabständen weder Verzögerungen dieser Erscheinungen noch Veränderungen ihrer Amplituden erkennbar sind, kann es sich nur um reine Strahlungseffekte handeln. Als Quellen dieser Strahlung kommen die größeren Tätigkeitsherde auf der Sonnenoberfläche in Betracht, wobei jedoch nicht allein die zentralen, sondern in geringerem Umfange auch die in den Randgebieten der Sonnenscheibe liegenden Störungsfelder wirksam sind.
Mit der Zusammenfassung der in den Jahren 1958–61 am 26 cm‐Refraktor der Hamburger Sternwarte erhaltenen Ergebnisse werden die seit 1933 laufenden Berichte über physische Beobachtungen von Kometen fortgesetzt. Von 9 Kometen konnten zum Teil längere Beobachtungsreihen zur Untersuchung der Helligkeitsentwicklung ihres Kopfes und Kerns, der Struktur und Ausdehnung ihrer Koma und gegebenenfalls ihres Schweiss gewonnen werden. Das hier seit mehr als 30 Jahren geübte Verfahren zur Schätzung der Gesamthelligkeit wurde beibehalten, um die Homogenität der bisher erhaltenen Ergebnisse nicht zu gefährden. Andererseits dürften die lichtelektrischen und photographischen Helligkeitsmessungen dieser ausgedehnten und ungleich verdichteten Objekte bislang kaum zuverlässigere Ergebnisse geliefert haben. Im Herbst 1959 gelang es, einen Helligkeitsausbruch des periodischen Kometen SCHWASSMANN‐WACHMANN 1 in allen Phasen zu verfolgen und die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Materie zu bestimmen. Rätselhaft blieb das Verhalten einer Kondensation, die 1960 Apr. 24 im Schweif des Kometen BURNHAM (1959 k) auftauchte und am Ort ihrer Entstehung eine stark beschleunigte, der Sonne abgewandte Bewegung annahm.
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