Zusammenfassung Hintergrund und Fragestellung Ziel dieser wissenschaftlichen Arbeit war es, Genderaspekte und Trends in Klinik, Forschung und Niederlassung in der Urologie zu analysieren. Dabei lag der Fokus auf der Objektivierung des genderspezifischen Wandels im Fachgebiet „Urologie“ zum aktuellen Zeitpunkt und in der Zukunft. Material und Methoden Es erfolgte eine digitale Umfrage bei urologischen Ärzt:innen in Deutschland über das Portal SurveyMonkey©, welche über den E‑Mail-Verteiler der Deutschen Gesellschaft für Urologie e. V. (DGU) und des Berufsverbands der Deutschen Urologen e. V. (BvDU) an alle eingetragenen Mitglieder verschickt wurde. Es wurden Basisdaten im ambulanten und stationären Sektor erhoben, sowie geschlechtsspezifische Daten in Bezug auf Arbeitsplatzverteilung, Ziele, Zufriedenheit und Gründe für berufliche Entscheidungen. Ergebnisse Die Auswertung von 398 Antworten ergab, dass urologische Kolleg:innen in der Niederlassung seltener weiblich (23,6 %) und deutlich älter (mittleres Alter 53 Jahre) waren als im stationären Sektor (Frauenanteil 47,2 %, mittleres Alter 43 Jahre). Niedergelassene Vertragsärzt:innen waren mehr Männer (49,4 %) als Frauen (29,9 %) und die Niederlassung wurde von mehr Männern als Berufswunsch angegeben (28,1 % vs. 22,8 %). Die Gründe für die Niederlassung lagen bei Frauen häufiger im familiären Bereich als bei den Männern (Hauptgründe gute Gelegenheit oder Berufswunsch). Frauen arbeiteten häufiger Teilzeit (27,0 % vs. 11,5 %) und strebten häufiger eine Karriere als Oberärztin an (29,1 % der Frauen, 9,4 % der Männer). Entsprechend war der Wunsch nach einer Habilitation oder Professur bei den Frauen häufiger als bei den Männern (20,5 % vs. 15 %). Signifikant mehr Urologinnen sahen eine Ungleichheit bei den beruflichen Aufstiegschancen (59,7 % vs. 17,5 %, p < 0,001) und 73,3 % (vs. 18,5 % der Männer, p < 0,001) empfanden ihr Geschlecht als Ursache einer Benachteiligung. Dies führte zu einer signifikant geringeren Zufriedenheit von Frauen mit ihrem beruflichen Status (p = 0,008), sowie einem geringeren Gefühl der Wertschätzung (p < 0,001). Schlussfolgerung Um die Urologie zukunftsfähig zu machen ist es essenziell, Genderaspekte noch stärker zu berücksichtigen. Der eingeschlagene Weg, der nächsten Generation von Urolog:innen ein modernes Fachgebiet zu bieten, in dem alle Ärzt:innen unabhängig von ihrem Geschlecht gerne arbeiten, wertgeschätzt werden und Chancengleichheit herrscht, sollte unbedingt weiter verfolgt und intensiviert werden, um die Urologie für die Zukunft gut aufzustellen.
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