Einleitung ! Die Symptome Übelkeit und Erbrechen sind in bis zu 80 % aller Schwangerschaften nachweisbar und damit insbesondere zwischen der 4. bis 10. Schwangerschaftswoche als physiologisch anzusehen [1]. Da vonseiten der Gesellschaft gegenüber dieser Begleiterscheinung eine hohe Akzeptanz besteht, wird sie in der Regel von der betroffenen Schwangeren weitreichend akzeptiert. Nur in ca. 2 % der Fälle bestehen die Symptome isoliert am Morgen. Meist treten sie über den Tag verteilt auf und sistieren im Allgemeinen ab der 14. SSW [2]. In einer prospektiven Untersuchung an 160 betroffenen Schwangeren waren in der 14. Schwangerschaftswoche 50 % der Frauen, in der 22. SSW über 90 % der Probandinnen beschwerdefrei [3]. In bis zu 20 % aller Schwangerschaften persistiert die Übelkeit über den gesamten Verlauf der Gravidität [1, 4]. Gegenüber der Emesis gravidarum liegt die Inzidenz der Hyperemesis gravidarum (HG), also dem übermäßigen Erbrechen in der Schwangerschaft, weltweit zwischen 0,5-2%. Es bestehen Zusammenfassung ! Circa 80% aller Frauen leiden während der Schwangerschaft an Übelkeit und Erbrechen. In bis zu 20% der Fälle können die Symptome über die gesamte Gravidität beobachtet werden. Die Ursache ist nach heutigem Kenntnisstand multifaktoriell und nicht endgültig geklärt. Die Betroffenen zeigen ein über den Tag hinweg übermäßig häufiges Erbrechen. Die weiteren Beschwerden sind häufig unspezifisch. Für die Diagnose richtungsweisend sind v. a. die Klinik der Patientin und die Ergebnisse der Laboruntersuchung (Elektrolytentgleisung, Hämatokriterhöhung, Ketonurie etc.). Die Behandlung ist symptomatisch. Neben der medikamentösen Therapie (Vitamin B 6 , Antihistaminika, Anticholinergika und andere niedrig dosierte Antiemetika sowie gastrointestinal wirksame Medikamente) haben auch naturheilkundliche Verfahren (Akupunktur, Akupressur, Ingwer etc.) ihren Stellenwert. Darüber hinaus sollte die Indikation zur psychosomatischen und -therapeutischen Begleitbehandlung groß-zügig gestellt werden, da davon auszugehen ist, dass psychologische Faktoren in der Pathogenese eine gewichtige Rolle spielen. Bei ausgeprägtem Verlauf (Hyperemesis Grad II) ist eine stationäre Behandlung indiziert.Abstract ! About 80 % of pregnant women suffer from nausea and vomiting and about 20 % will remain symptomatic throughout the whole course of pregnancy. The origin is not fully clarified and is believed to be multifactorial. The key symptoms that point towards the diagnosis of hyperemesis gravidarum consist of the clinical presentation and changes in the blood and urine analysis (increasing hematocrit, ketonuria, dysbalance of electrolytes, etc.). The treatment is symptomatic and consists of vitamin B 6 , antihistaminics, anticholinergics and other low dosed anti-emetics. Alternative approaches such as acupuncture, acupressure, ginger, etc. also play an important role. As psychological factors may often be of importance, psychosomatic treatment should always be considered. If the clinical symptoms are more pronounced (hyperemesis gravidarum l...
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