Etwa 80/o aller Fälle von Spondylitis ankylopoetica beginnen vor dem oder im Pubertätsalter, kaum aber vor dem achten Lebensjahr. Diese besondere Verlaufsform der Bechterewschen Krankheit (juvenile Spondylitis ankylopoetica) beginnt ähnlich einer juvenilen chronischen Polyarthritis, vorwiegend aber als Mono-oder Oligoarthritis der unteren Extremitäten, und befällt erst nach durchschnittlich fünf Jahren die Wirbelsäule (Iliosakralarthritis, Spondylarthritis, Osteoporose, keine Syndesmophyten). Das peripher-arthritische (präspondylitische) Primärstadium ist von der chronischen Polyarthritis des Kindesalters nosologisch zu trennen. Eine Sonderform geht mit primärer Coxarthritis einher, führt zu schneller Hüftund Wirbelsäulenversteifung und wird zunächst meistens als Tuberkulose verkannt. Die ankylosierende Panarthritis ist die schwerste Verlaufsform der juvenilen Spondylitis ankylopoetica. Iritis, Karditis, Aortitis und Amyloidose vervollständigen bzw. komplizieren in absteigender Häufigkeit das Bild der Erkrankung. Das vom Alter geprägte biologische Terrain erlaubt die metaplastische Ossifikation an der Wirbelsäule erst im Erwachsenenalter. Syndesmophyten sind im zweiten Lebensjahrzehnt noch nicht zu erwarten: spondylarthritischer Typ der Spondylitis ankylopoetica. Die Iliosakralarthritis im Jugendalter ist ein röntgenmorphologisches Problem, zur Erkennung der Spondylitis ankylopoetica aber entscheidend.
Den Verdacht entzündlicher Genese sollten solche Knochenverschmelzungen insbesondere dann erwecken, wenn sie zwischen Carpalia einerseits und Radius bzw. Metacarpalia andererseits lokalisiert sind. Diese Kombinationen sind es nämlich vornehmlich, die wir in unseren Fällen auf dem Boden chronisch-entzündlicher Prozesse antrafen.
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