Die Art-House-Ästhetik der Fernsehserie Hannibal entfacht eine düstere Bilderwelt, die von verschiedenen Symbolen der Vanitas erfüllt ist. Jedoch erweist sich nicht nur die Symbolik, sondern vielmehr die Gestaltung eines eigenen Zeitparadigmas, das durch die formende Kraft des Seriellen erzeugt wird, als zentraler Bezug zur barocken Denkfigur: Die ästhetische Modellierung von Zeit entfaltet eigene Formen der Zeitenthobenheit sowie der simultanen Präsenz und versucht zugleich das Vergängliche medial zu überwinden. Dabei lotet die Serie einerseits die Schönheit des Vergehens wie die des Verfalls aus, andererseits setzt sie die eigene Medialität mit der Vanitas in Beziehung, indem die Wiederholungstruktur das Vergessen als Erkenntnisprozess instituiert und so Verwandlung und Neubeginn im Zeichen der Vergänglichkeit konstituiert
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