Gemeinschaftsverpflegungseinrichtungen (GV) stellen für Bio-Lebensmittel einen zunehmend bedeutenden Absatzkanal dar. Die Kenntnisse über ein ökologieorientiertes Vermarktungskonzept sind in der Branche jedoch bisher rudimentär. Ziel dieser Studie ist es daher, eine zielgruppenspezifische Marketingstrategie für Öko-Lebensmittel in der GV zu entwickeln. Dazu wurden im Vorfeld Experteninterviews mit insgesamt 6 GV-Einrichtungen geführt. Anschließend folgte eine Computer gestützte Gästebefragung (n = 600) in den Mensen Göttingen und Kassel sowie in den Betriebsrestaurants der Volkswagen AG Wolfsburg. Die zentralen Ergebnisse der Gästebefragung weisen auf eine öko-affine Käuferschaft in der GV zwischen 10 % und 30 % je nach Einrichtung und Struktur der Befragten hin. Um eine ausreichend große Zielgruppe für ein Öko-Angebot in der GV zu erreichen, sind über diese Kernzielgruppe hinaus noch weitere Kundengruppen zu erschließen. Dabei wird von einer dominanten Öko-Positionierung, d. h. der alleinigen Fokussierung auf Öko-Argumente, abgeraten. Vielmehr ist nach anderen relevanten Zielgruppen und ihren Essensvorlieben zu suchen. Auf Basis einer für die GV-Gäste erstellten allgemeinen Ernährungstypologie wurde eine weitere, relativ große Gruppe mit einem überdurchschnittlichen Gesundheits-und Figurbewusstsein identifiziert. Dieses Gästecluster steht Bio-Lebensmitteln zwar bisher positiv gegenüber, verfügt allerdings über keine kaufrelevanten Bio-Präferenzen. Im Rahmen der Discrete Choice-Analyse konnte anhand von Marktanteilsschätzungen verschiedener Menülinien gezeigt werden, dass sich Bio-Produkte bevorzugt mit gehobeneren Qualitäten kombinieren lassen. Zur Ansprache der erweiterten Zielgruppe wird daher eine Kombination von Öko-mit Gesundheitsargumenten im Rahmen einer gleichberechtigten Positionierung vorgeschlagen. Als Einführungskonzept einer Bio-Range ist je nach Erfahrungsstand der GV-Leitung zunächst die Komponenten-Variante vorzuziehen, um eine weitere Verringerung der Zielgruppe aufgrund von anderen 13 Geschmackspräferenzen zu vermeiden. Im weiteren Verlauf wäre schließlich eine Multi-Segment-Strategie mit verschiedenen zielgruppengerechten Menülinien anzustreben.
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