Zusammenfassung
Die Bedeutung von Religiosität im Alltag christlicher Familien während des Zweiten Weltkrieges wurde bislang noch nicht eingehend untersucht. Der Beitrag macht einen Aufschlag und untersucht anhand von Feldpostbriefen und Zeitzeug:innenbefragungen, inwiefern ein religiöses Familienleben mit den Ansprüchen der „kriegerischen Volksgemeinschaft“ (Dietmar Süß) überhaupt vereinbar war. Deutlich wird bei allen notwendigen Differenzierungen, dass Religiosität einen wichtigen Resilienzfaktor in Krisenzeiten bilden und wesentlich dazu beitragen konnte, die Realität des Krieges mitsamt seinen weitreichenden Auswirkungen zu bewältigen.
Zusammenfassung
In diesem Aufsatz wird die militärische Jugenderziehung vor dem und im Ersten Weltkrieg untersucht. Die dabei eingenommene institutionenhistorische Perspektive misst Ideen und Strukturfragen dieselbe Bedeutung bei wie Wahrnehmungsweisen und internationalen Zusammenhängen. Im Blickpunkt stehen die Verhältnisse in Deutschland und der österreichischen Reichshälfte der Habsburgermonarchie. Anhand von zeitgenössischem Schrifttum, einschlägigem Liedgut, administrativem Aktenmaterial und Selbstzeugnissen kann sodann deutlich gemacht werden, dass eine forcierte militärische Jugenderziehung – einschließlich ihrer Schwierigkeiten und Gegner – ein internationales Phänomen des frühen 20. Jahrhunderts bildete. Nach 1914 versuchten Deutsche und Österreicher, ein spezielles Modell von Jugendkompagnien (Jugendwehren) zu installieren, das auf umfassenden Anspruch, Freiwilligkeit und staatliche Organisation setzte. Ihre Erfolge hatten klare Grenzen, fielen aber beachtlicher aus, als die gängige Literatur meint.
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