Wärmedämm‐Verbundsysteme (WDVS) stellen nicht nur eine kostengünstige Möglichkeit der Reduktion des Wärmeverlustes durch Außenwände dar, sondern haben, je nach Material, auch Auswirkungen auf das Schalldämm‐Maß dieser Bauteile. Das vorliegende Prognosemodell für das bewertete Schalldämm‐Maß von Außenwänden mit WDVS wurde in dieser Form in die derzeit in Überarbeitung befindlichen österreichischen bauakustischen Prognosenorm ÖNORM B 8115‐4 aufgenommen und stellt deren derzeitigen Bearbeitungsstand dar. Das erwähnte Modell bedeutet nicht nur einen signifikanten Sprung in der Prognosegenauigkeit, sondern führt erstmals auch alle wesentlichen, in Österreich gebräuchlichen, Massivwände in ein Modell zusammen. Es ist damit möglich, das bewertete Schalldämm‐Maß von Außenwänden aus Ziegel, Beton und Massivholz mit WDVS in einfacher und transparenter Weise zu berechnen. Darüber hinaus ermöglicht das Modell auch die Ermittlung des Spektrum‐Anpassungswertes Ctr des Schalldämm‐Maßes, wodurch die Eignung des Außenbauteils zum Schutz vor Verkehrslärm durch den Planer charakterisierbar wird. Das vorliegende, materialübergreifende Prognosemodell resultiert aus der Zusammenführung früherer, materialspezifischer Forschungsarbeiten der beiden Autoren zu diesem Thema.
The desire of the building developers to leave the surfaces of cross laminated timber constructions in multi-story housings visible for the building user, leads to acoustic problems with the flanking sound transmission that cannot be controlled by means of wall linings. As a result,
controlling flanking sound transmission by measures directly in the joint is getting increasingly important. The main parameter for describing the vibrational power transmission over a junction between structural elements is the vibration reduction index Kij. For this quantity, some planning
values are spread over numerous publications. None of the currently available data sources represents a holistic view on the building acoustic performance of the on the market available products for elastic interlayers and fasteners which are used in a wall-ceiling junction. The following
paper shows results of measurements of vibration reduction indexes of different configurations of a wall-ceiling joint in a test facility. Different elastic interlayers and fasteners were investigated. The vibration reduction indexes spread from 16db to 26dB as a function of the joint configuration
and the load applied on the joint. The measurement results obtained are discussed and the essential parameters for influencing the flanking sound transmission are worked out and quantified.
ZusammenfassungDie vorliegende Arbeit hat die primäre Zielsetzung, ein leistungsfähiges Berechnungsmodell für die Prognose des Schwingungsverhaltens und damit des Schalldämmmaßes von „leichten“ Baukonstruktionen zu entwickeln. Eine Anwendung der derzeit normativ abgedeckten Verfahren für diese Baukonstruktionen ist ausdrücklich in den betreffenden Regelwerken ausgeschlossen. Die derzeit auf wissenschaftlicher Basis stehenden Berechnungsverfahren bieten im betrachteten Frequenzbereich zwischen 50 Hz und 5000 Hz keine ausreichende Zuverlässigkeit der Prognosequalität in den schalltechnischen Kenngrößen zur Beschreibung des bauakustischen Verhaltens solcher Konstruktionen. Neben den zu erwarteten diffusen Berechnungsergebnissen im unteren Frequenzspektrum ist eine Abbildung der Verbindungsausbildung zwischen Plattenwerkstoff und Tragkonstruktion, die in dem betreffenden Frequenzbereich einen wesentlichen Einfluss aufweisen, nicht möglich. Ebenso ist es daher auch nicht möglich, mittels bestehender Verfahren die Auswirkungen von schwankender Verarbeitungsqualität, wie z. B. den Schraubenanzugsmoment, in die Prognose der Kenngrößen einfließen zu lassen. Das entwickelte Simulationsmodell in der Finite Elemente-Umgebung „COMSOL 5.6“ bietet die Möglichkeit der Berücksichtigung der Parameter Schraubendimensionen, Schraubenabstand, Anzugsmoment und Position der Schrauben auf der Tragkonstruktion. Durch die numerischen Ergebnisse des Prognosemodells können somit die Wechselwirkungen zwischen den unterschiedlichen Wandkomponenten und deren Verbindungselementen untersucht und optimiert werden.
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