Seit Jahren bauen Zeitungsredaktionen in Deutschland ihre Inhalte und Teams im Bereich Social Media konsequent aus. Allerdings hat die Social Media-Nutzung in den vergangenen Jahren einen Umbruch hinter sich. Facebook hat seine Vormachtstellung verloren, vor allem die junge Zielgruppe ist verstärkt auf Instagram aktiv. Interessant ist daher die Frage, wie Lokalzeitungen diesen Kanal bespielen. Dies wird mittels einer quantitativen Inhaltsanalyse beantwortet. Dabei zeigt sich, dass es vielen Zeitungen noch an einer klaren Social Media-Strategie fehlt. Grundlegende journalistische Standards, z. B. die Nennung von Bild- oder Texturheber, werden nicht eingehalten und auch bei der Vermarktung eigener publizistischer Leistungen ist das Potential noch lange nicht ausgeschöpft.
Nach wie vor pflegen Verlage zu den großen Internet-Dominatoren Facebook, Google und Co. ein skeptischambivalentes Verhältnis: Man konkurriert (chancenlos) um Online-Werbeerträge, erfreut sich aber immerhin an etwas gesteigerter Reichweite durch Präsenz in Sozialen Netzwerken. Beim Blick auf die Nutzungszahlen deutet sich eine Verschiebung an: Instagram nimmt vor allem in der jungen Zielgruppe eine immer gewichtigere Rolle ein. Hier zeigen Lokalzeitungen mit ihren relativ jungen Accounts die schöne Seite der Region. Ist das schon alles? Eine qualitative Befragung von Social-Media-Redakteur. innen zeigt, dass eine langfristige Strategie für Instagram fehlt. Obwohl die Relevanz des Kanals mittlerweile bis in die Chefetage bekannt ist, spielt Instagram im redaktionellen Social-Media-Management im Hinblick auf Professionalität und Planung im Gegensatz zu Facebook nur eine Nebenrolle. Instagram bleibt für die Befragten weiterhin ein Experiment: Monetarisierung, journalistische Standards und Influencer-Marketing sind verlagsübergreifend ungelöste Themen. Nur in einem sind sich alle einig: Instagram ist für den Lokaljournalismus mit seinen regionalen Themen eine große Chance.
Medial vermitteltes Hören war lange Zeit geprägt vom klassischen Sender-Empfänger-Modell (Audio 1.0): das Publikum als schweigsam-interessierte Masse und Adressat von Audio-Inhalten. Getrieben von digitalen Features wurde daraus das „Mitmach-Radio“ (Audio 2.0). Dieses Verständnis hat angesichts multimedialer Vermittlung und Formate in den letzten Jahren eine weitere Evolutionsstufe erklommen. Gegenwärtig lassen sich demnach anhand der Evolutionsstufe Audio 3.0 verschiedene Trends festmachen. Audio 3.0 ist maßgeblich geprägt durch einfache(s) Conferencing, Production und Distribution, wie u. a. die Beliebtheit von Clubhouse, Podcasts und Spotify belegt. Der vorliegende Beitrag wirft einen Blick auf diese Entwicklungen und strukturiert die Entwicklungsstufen mit Beispielen.
Der vorliegende Beitrag setzt sich mit Herausforderungen und Perspektiven von Transfer(prozessen) in der Journalismusforschung auseinander. Transfer wird darin als Handlungsebene definiert, die eine Brücke zwischen Wissenschaft und Praxis ermöglicht. Zur genaueren Systematisierung erfolgt diese Einordnung im Kontext von Interdisziplinarität, Transdisziplinarität und transformativer Wissenschaft. Basierend auf bisherigen Empfehlungen und Reflexionen aus dem Fach sowie eigenen Forschungserfahrungen beschreiben wir Chancen und Herausforderungen, aus denen sich Leitfragen für die Phasen von Transferprozessen entwickeln lassen. Gleichzeitig werden Grenzen und Schwächen solcher Prozesse deutlich. Klar ist: Nicht jede Form der Journalismusforschung braucht Transfer, und das Transferpotenzial ist begrenzt. Die Debatte darüber zeigt aber, dass die Themen Transfer, Interaktion und Kooperation im inter- und transdisziplinären Kontext der Journalismusforschung eine Vielzahl an vielversprechenden Perspektiven und Diskursmöglichkeiten für unser Fach darstellen. Wir sehen in der konstruktiven Diskussion darüber einen wichtigen Impuls für eine sich verändernde Wissenschaft sowie neue Rollenbilder und Herangehensweisen.
scite is a Brooklyn-based organization that helps researchers better discover and understand research articles through Smart Citations–citations that display the context of the citation and describe whether the article provides supporting or contrasting evidence. scite is used by students and researchers from around the world and is funded in part by the National Science Foundation and the National Institute on Drug Abuse of the National Institutes of Health.