In den letzten Jahren wurde vermehrt darüber berichtet, dass es in Österreich im Zuge von statischen Nachrechnungen nach dem aktuellen Normenstand vor allem bei Spannbetonbrücken, welche vor 1989 errichtet wurden, sehr häufig zu rechnerischen Defiziten in der Querkrafttragfähigkeit kommt. Wie Versuchsergebnisse jedoch belegen, verfügen gerade vorgespannte Tragwerke über immense Tragreserven, welche mit den derzeit anzuwendenden Ansätzen nicht abgebildet werden können. Im Rahmen eines Pilotprojekts wurde daher erstmals ein an der TU Wien entwickeltes Querkraft‐Berechnungsmodell („Flexural Shear Crack”‐Modell) angewendet. In diesem Artikel werden die Vorgehensweise sowie die Ergebnisse einer statischen Beurteilung auf Basis eines in Zonen eingeteilten Nachweiskonzepts an einer realen Spannbetonstraßenbrücke auf der Tauernautobahn A10 in Österreich demonstriert.
Die Beurteilung der Tragfähigkeit von bestehenden Spann betonbrücken ist seit geraumer Zeit fest im Aufgabenfeld des Bauingenieurs verankert. Bedeutende Änderungen in der Normung führten dazu, dass der Querkraftnachweis bei vorgespannten Brücken mit den derzeit gültigen Regelungen in der Bestandsbewertung oftmals nicht erfüllt werden kann. An der TU Wien wurde deshalb ein neues Nachweismodell entwickelt, welches eine adäquate Abbildung des Tragverhaltens ermöglicht. Nach erfolgreicher Anwendung bei Einfeldträgern werden nun an der Innenstütze von mehrfeldrigen Spannbetonbrücken acht Versuche zur Verifikation der Modellannahmen vorgestellt. Der Versuchsaufbau und die Versuchskörper wurden zur realitätsnahen Abbildung der Schnittgrößenkonfiguration (großes negatives Moment kombiniert mit abfallender Querkraft) von vorgespannten Brücken im Maßstab 1:2 konzipiert. Der Einfluss des Vorspanngrades, der Querschnittsform, der Querkraftbewehrung und der Schubschlankheit wurde unter dieser Konfiguration erstmalig systematisch untersucht. Die Evaluierung der Ergebnisse mit den Regelwerken der österreichischen Nachrechnungsrichtlinie und eine Parameterstudie zeigen das hohe Potenzial des FSC‐Modells („flexural‐shear crack“) auf.
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