Gespräche gelten als das zentrale Medium der Auseinandersetzung mit Literatur in der Institution Schule und regen sowohl zur ästhetischen Erfahrung als auch zur literaturbezogenen Erkenntnis an. Offenere Formen des Gesprächs werden dabei vonseiten der Didaktik dem stärker gelenkten fragend-entwickelnden Unterrichtsgespräch als überlegen angesehen. Welche Rolle eine Lehrkraft idealerweise im gesprächsförmigen Literaturunterricht einnehmen sollte, um eine bestimmte Wirkung zu erzielen, ist empirisch jedoch nicht geklärt.
In unserem Beitrag stellen wir einige Resultate einer Studie vor, die zur Klärung dieser Frage beitragen. Anhand von vier Unterrichtsstunden zum Kurzprosatext Der blaue Falke (Jürg Schubiger) wurde untersucht, welche Komponenten einer authentischen – mithin weder künstlich arrangierten noch einer bestimmten didaktischen Konzeption eindeutig folgenden – Unterrichtskommunikation als spezifische Qualitätsaspekte gesprächsförmigen Literaturunterrichts eruiert werden können. Diese Qualitätsaspekte, die wir inhaltsanalytisch erfasst haben und mit denen wir an die literaturdidaktische Aufgabenforschung anknüpfen, setzen wir in Beziehung zu Fragebogendaten von Schüler*innen, die das Erleben sowie den Lernwert des Gesprächs betreffen.
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