Zusammenfassung
Robotic Process Automation (RPA) bezeichnet eine Technologie, die die einfache Erstellung von Computerprogrammen (sogenannten Bots) zur Automatisierung von IT-gestützten Geschäftsprozessen über die graphische Benutzeroberfläche ermöglicht. Aktuelle Forschungsbemühungen im Themenfeld RPA haben gezeigt, dass der erfolgreiche Einsatz von RPA allem voran ein realistisches Erwartungsmanagement und eine ausgiebige Prozessaufnahme erfordert. Diese Resultate zeigen die Notwendigkeit von Bewertungsmethoden zur Bestimmung und Klassifizierung von Prozessen im Hinblick auf ihre Verwendbarkeit im Rahmen von RPA.
In der Arbeit werden Ergebnisse eines mehrstufigen Design-Science-Research-Projekts im Kontext eines mittelständischen Industrieunternehmens vorgestellt. Genutzt werden dafür strukturierte mehrstufige qualitative Expertenbefragungen mit dem Ziel der Modellbildung. In diesem Projekt wird demnach ein neues Bewertungsmodell zur Messung der Eignung für eine RPA-Implementierung und eine detailliertere Potenzialanalyse entwickelt (PEPA, Prozesseignung und -Priorisierung für Automatisierung). Das PEPA-Modell, von der Konzeptualisierung bis zur Implementierung, konzentriert sich auf seine verallgemeinerbare Anwendung und bietet ein systematisches Vorgehen zur Eignungsanalyse von Prozessen. Es berücksichtigt dabei wirtschaftliche, technologische und prozessuale Kriterien und ermöglicht eine anschließende Priorisierung der Prozesse in Bezug auf ihre Eignung für eine RPA-Implementierung. Damit geht das vorgeschlagene PEPA-Modell über bestehende Modelle aus der Praxis hinaus.
ZusammenfassungKrisen erfordern flexibles Handeln und schnelle Anpassungen sowohl von Menschen als auch von öffentlichen Institutionen. Die öffentliche Hand und insbesondere die deutschen Gesundheitsbehörden sind während der Covid-19-Pandemie, beginnend im März 2020, massiv herausgefordert. Die Bewältigung des teilweise exponentiell wachsenden Prozessvolumens durch kurzfristige Infektionsereignisse muss in kürzester Zeit fachgerecht erfolgen und unterliegt einer permanenten Reaktion und Anpassung an sich ändernde Rahmenbedingungen. Bestehende Strukturen und ineffiziente Prozesse erschweren diese notwendige Skalierung der Bearbeitung zunehmend. In diesem Beitrag werden mittels Aktionsforschung Ansätze für eine beschleunigte und flexible Entwicklung von Robotic Process Automation (RPA)-Lösungen zur Automatisierung bestehender Verwaltungsprozesse innerhalb einer betroffenen Gesundheitsbehörde in Deutschland untersucht. Als Ergebnis wurden Ansätze für eine schnellere und weniger komplexe Entwicklung von RPA-Lösungen in einer sehr schnell skalierenden und gleichzeitig stark heterogenen IT-Systemlandschaft erarbeitet und bewertet.
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