Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, mit Hilfe von TEOAE-Messungen (TEOAE = transiently evoked otoacoustic emissions) bei ausgewählten otologischen Erkrankungen (Hörsturz und M. Ménière) Schlussfolgerungen zum Verlauf und gegebenenfalls zur Prognose dieser Erkrankungen unter besonderer Berücksichtigung der methodischen Auswertungsverfahren ziehen zu können. Es wurden bei 46 Patienten vor Therapiebeginn, nach 3 und 9 Tagen sowie nach 1 und 2 Monaten ein Reintonaudiogramm angefertigt und TEOAE-Messungen durchgeführt. Die wichtigsten TEOAE-Befunde waren die frühzeitige Zunahme der Amplitude vor einem Hörschwellenanstieg beim klassischen Morbus Ménière (Stadium I) sowie die frühzeitige Zunahme der Amplitude und der Reproduzierbarkeit beim kochleären M. Ménière (Stadium II). TEOAE-Parameter könnten somit Indikatorfunktion für die Erholung des Gehörs haben. Beim Hörsturz trifft dieses nicht zu, was eine wesentliche Ursache in der ungeklärten Ätiopathogenese der Erkrankung haben könnte. Die statistische Auswertung eines Patientenkollektives ermöglicht eine prognostische Aussage zur Hörschwellenentwicklung. Dabei wird deutlich, dass TEOAE-Resultate besonders bei der Verlaufsbeurteilung des M. Ménière gut dazu geeignet sein können, das Therapieregime zu überwachen (Monitoring) bzw. zu einer Modifikation der Behandlungsstrategie beizutragen.
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