ZusammenfassungDie equine rezidivierende Uveitis (ERU) ist durch akut auftretende, rezidivierende serofibrinöse, gelegentlich auch durch serohaemorrhagische Entzündungen der Uvea und deren Folgen gekennzeichnet. Die Therapie des akuten Stadiums der Uveitis bestand und besteht in der konservativen Behandlung im Wesentlichen mit Mydriatika und Antiphlogistika. Rezidive konnten durch Entfernung des Glaskörpers und Spülung des Glaskörperraums (Vitrektomie) mit hoher Erfolgsrate verhindert werden. In an typischer ERU erkrankten Augen konnten sehr häufig Leptospiren und/oder deren Antikörper nachgewiesen werden. Eine antibiotische Therapie bei akuter Uveitis, die sich bei vermuteter oder nachgewiesener Leptospirenätiologie anbieten würde, konnte sich bislang nicht etablieren, da damit Rezidive nicht verhindert werden konnten. Nachdem Divers et al. (2008) relativ hohe Enrofloxacinkonzentrationen im Kammerwasser gesunder Pferdeaugen nach intravenösen Enrofloxacininjektionen festgestellt hatten, lag es nahe zu überprüfen, wie sich eine solche Behandlung auf die Anzüchtbarkeit von Leptospiren aus Glaskörperproben von an ERU erkrankten Pferdeaugen auswirkt. Des Weiteren wurden die Enrofloxacinkonzentrationen in Glaskörper und Serum bestimmt, um daraus auf eine etwaige Therapiemöglichkeit bei ERU mit Enrofloxacin zu schließen. Fünfundzwan-zig an ERU erkrankte Pferde erhielten mehrmals Enrofloxacin intravenös in einer Dosierung von 7,5 mg/kg Körpergewicht. Von dieser Gruppe wurden in Serum-und Glaskörperproben mittels ELISA die Enrofloxacinkonzentrationen ermittelt. Diese wurden in Bezug zur Schädigung der Augen und zum bisherigen Verlauf der Erkrankung gesetzt. Weiter wurden Glaskörperproben mittels MAR und ELISA auf eine intraokulare Leptospireninfektion getestet und bei positivem Ergebnis das Leptospirenwachstum in den Glaskörperproben mittels Kultur untersucht. Proben von 35 an ERU erkrankten Pferden, die kein Enrofloxacin erhalten hatten, dienten als Kontrollgruppe und wurden nach voran gegangenem Nachweis einer Leptospireninfektion mittels MAR und ELISA ebenfalls kulturell untersucht. Leptospirenkulturversuche mit Glaskörperproben von mit Enrofloxacin behandelten Pferden verliefen in 30 % der Proben positiv, und mit Glaskörperproben der unbehandelten Kontrollgruppe in 54 % positiv. Somit ließ sich eine Tendenz zu einer geringeren Anzüchtbarkeit von Leptospiren aus den Proben der mit Enrofloxacin behandelten Pferdegruppe erkennen. Der Unterschied war jedoch nicht signifikant. Der Mittelwert der Enrofloxacinkonzentration lag in den Glaskörperproben bei 1,06 µg/ml (0,47 -2,20 µg/ml). Im Serum wurde ein Mittelwert von 5,48 µg/ml (3,08 -8,21 µg/ml) erreicht. Es konnte ein signifikanter Unterschied zwischen den Enrofloxacinkonzentrationen im Glaskörper bei Tieren mit zwei und weniger und Tieren mit mehr als zwei erlittenen Uveitisschüben festgestellt werden. Tendenziell nahmen die Enrofloxacinkonzentrationen mit höherem Grad der Einlagerungen im Glaskörper zu. Die erzielten Enrofloxacinkonzentrationen im Glaskörper und im Se...
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