Zusammenfassung Hintergrund Im Fachgebiet der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie wird jährlich kontinuierlich international publiziert. Die Publikationsleistung wird jedoch nicht regelmäßig auf das Evidenzlevel untersucht. In Anbetracht der starken Publikationsleistung ist die regelmäßige Beurteilung des Evidenzlevels der aktuellen Publikationsjahre sinnvoll und war Zielsetzung dieser Arbeit. Material und Methoden Es erfolgte die Auswertung der Publikationen des Journals of Hand Surgery/JHS (European Volume Journal), des Journals Plastic and Reconstructive Surgery/PRS, sowie des Journals Handchirurgie, Mikrochirurgie und Plastische Chirurige/HaMiPla von Januar 2019 bis Dezember 2021. Hierbei wurden die Affiliation der Autoren, die Art der Publikation, die Anzahl der untersuchten Patienten sowie das Evidenzlevel mit bestehenden Interessenkonflikten analysiert. ErgebnisseInsgesamt wurden 1341 Publikationen ausgewertet. Von diesen wurden 334 Originalarbeiten im JHS, 896 im PRS, sowie 111 im HaMiPla veröffentlicht. Der größte Anteil waren retrospektive Arbeiten (53,5%, n=718). Die weitere Verteilung ergab 18% (n=237) klinisch prospektive Arbeiten, 3,4% (n=47) randomisiert klinische Studien (RCT), 12,5% (n=168) experimentelle Arbeiten und 6,5% (n=88) anatomische Studien. Die Verteilung der Evidenzlevel aller untersuchten Studien ergab Stufe I: 1,6% (n=21), Stufe II: 8,7% (n=116), Stufe III: 20,3% (n=272), Stufe IV: 25,2% (n=338), Stufe V: 2,3% (n=31). Bei 42% (n=563) der Arbeiten gab es keine Angabe des Evidenzlevels. Die meisten Evidenzlevels I stammten zu 76,2% aus Unikliniken (n=16) (χ²-Test 0,619, > 0,05, 95%-Konfidenzintervall). Schlussfolgerung Auch wenn RCTs für viele chirurgische Fragestellungen nicht geeignet sind, könnten gut konzipierte und durchgeführte Kohorten- oder Fallkontrollstudien die Evidenzlage verbessern. Viele der derzeitigen Studien sind eher retrospektive Arbeiten und haben keine Kontrollgruppe. Forscher auf dem Gebiet der Plastischen Chirurgie sollten in Erwägung ziehen, ein Kohorten- oder Fall-Kontroll-Design zu verwenden, wenn eine RCT nicht möglich ist.
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