Zusammenfassung Die Droge Maisgriffel (Maydis stigmata) aus Zea mays L. wird traditionell zur Behandlung unkomplizierter Infektionen der ableitenden Harnwege eingesetzt. K?rzlich publizierte In-vitro-Untersuchungen aus einem Screening zeigen, dass alkoholische Extrakte aus dieser Droge die Adh?sion uropathogener E. coli (UPEC) an T24-Blasenzellen ?verhindern. Zur genaueren Untersuchung wurden aus 4 unterschiedlichen Chargen Maydis stigmata Ethanol-Wasser (1?:?1)-Ex?trakte hergestellt. Innerhalb eines In-vitro-Adh?sionassays (UPEC-Stamm 2980 und ?humane T24-Blasenzellen) wurde eine konzentrationsabh?ngige antiadh?sive Aktivit?t gegen UPEC best?tigt (IC50 = 1040??g/ml). Eine aktivit?tsgeleitete Fraktionierung an Sephadex LH20 ergab die aktive Fraktion XI, die wiederum mittels MPLC und pr?parativer HPLC weiter aufgetrennt wurde. Dies f?hrte zur Isolierung der Subfraktion XIG, die mittels UHPLC/+ESI-QTOF-MS analysiert wurde. Hieraus resultierte das wahrschein?liche Vorliegen der ungew?hnlichen Flavon-C-glykoside Derhamnosylmaysin, 3?-Deoxyrhamnosylmaysin, 3?-O-Methylderhamnosylmaysin, Apiferol und Alternanthin, f?r die eine Mitbeteiligung an der beobachteten antiadh?siven Wirkung diskutiert werden kann.
Zusammenfassung Unkomplizierte Infektionen der ableitenden Harnwege (uncomplicated urinary tract infections, UTI) stellen volkswirtschaftlich ein relevantes Krankheitsbild dar. Sie verursachen durch die hohe Rezidivrate einen h?ufig gro?en Leidensdruck und erfordern zahlreiche, meist antibiotische Behandlungen. Im Rahmen einer systematischen Untersuchung traditionell gegen UTI eingesetzter Arzneipflanzen wurde innerhalb einer In-vitro-Teilstudie untersucht, inwieweit solche Drogen potenzielle antiadh?sive Effekte gegen?ber uropathogenen Escherichia coli (UPEC) und deren Erkennungs- und Anheftungsstrategien an humane Blasenzellen aufweisen. Nach Literaturrecherche und einem validierten Selektionsprozess wurden 20 Arten f?r weiterf?hrende Untersuchungen ausgew?hlt. F?r 5 Drogen wurden deutliche antiadh?sive Effekte identifiziert, die eine signifikante Verminderung des Anheftens der Bakterien an die Wirtszelle belegen. Extrakte aus den Rhizomen von Agropyron repens L. und aus Maisgriffeln (Zea mays L.) reduzierten die bakterielle Adh?sion deutlich (IC25 = 630 ?g/ml und IC50 = 1040 ?g/ml), wobei gezeigt werden konnte, dass diese Extrakte Hemmwirkung auf Adh?sionsproteine der Bakterienau?enseite aufweisen. Extrakte aus Birkenbl?ttern, Orthosiphonbl?ttern und Brennnesselkraut wiesen ebenfalls deutliche antiadh?sive Effekte gegen?ber UPEC auf, wobei in diesem Fall UPEC-bindende Stellen der Blasenzellen als Angriffspunkt identifiziert werden konnten. Kombinationen von Extrakten, die ihren Angriffspunkt auf der Bakterienau?enseite haben (Z. mays, A. repens) mit Ausz?gen, die gegen?ber der Wirtszellseite interagieren (Orthosiphon spp.), zeigten signifikante synergistische Effekte mit deutlich reduzierten IC50-Werten. Die vorliegenden Untersuchungen belegen, dass einige der h?ufig gegen UTI eingesetzten Arzneidrogen deutliche antiadh?sive Effekte aufweisen. Die gezielte Kombination unterschiedlicher Drogen, wie sie traditionell h?ufig in Blasen-Nieren-Tees durchgef?hrt wird, erscheint aufgrund unterschiedlicher molekularer Targets gerechtfertigt und sollte phytotherapeutisch in der klinischen Praxis gezielt genutzt werden.
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