Zusammenfassung Hintergrund Trotz einer hohen Zahl an Abschlüssen in der Humanmedizin ist in Deutschland immer häufiger von einem Ärztemangel die Rede. Ein Grund ist die schwierige Vereinbarkeit von Kliniktätigkeit und Familienleben, die vor allem Ärztinnen als Hauptgrund für die spätere Arbeit im nicht-kurativen Bereich nennen. Ziel der Arbeit Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Einfluss des Elternstatus von Ärztinnen und Ärzten auf ihre Karriereentwicklung und das Belastungserleben am Ende der Weiterbildung. Darüber hinaus betrachtet werden die Auswirkungen von befristeten Arbeitsverträgen und erlebter Unterstützung durch den Partner auf das Belastungserleben. Material und Methoden Es wurden die Daten der KarMed-Studie, welche sich mit Karriereverläufen von Ärztinnen und Ärzten während der fachärztlichen Weiterbildung beschäftigt, ausgewertet. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der querschnittlichen Analyse des Erhebungszeitraums von Oktober 2015 bis Mai 2016. Zu diesem befanden sich 433 StudienteilnehmerInnen am Ende ihrer Weiterbildung. Eingesetzt wurden u. a. die Fragebögen Work-Family Conflict und Family-Work Conflict Skalen. Ergebnisse Ärztinnen mit Kind unterbrechen die Weiterbildung fünfmal häufiger als ihre Kolleginnen ohne Kind und achtzehnmal häufiger als Ärzte mit Kind. Ärztinnen mit Kind sowie Ärzte mit Kind weisen signifikant höhere Werte auf der Family-Work Conflict Skala auf, Ärztinnen ohne Kind hingegen höhere Werte auf der Work-Conflict Skala. Bei Ärzten zeigt sich kein signifikanter Unterschied auf der Work-Family Skala. Weder ein befristeter Arbeitsvertrag noch die Verteilung von Kinderbetreuung zwischen Ärztinnen/Ärzten und ihren Partnern/-rinnen haben einen signifikanten Einfluss auf das Belastungserleben zur Folge. Schlußfolgerung Es besteht ein Bedarf die Konflikte, die aus dem Familienleben auf das Arbeitsleben wirken insbesondere für Ärztinnen in Weiterbildung zu reduzieren.
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