Zusammenfassung
Hintergrund: Im Rahmen entz?ndlich-rheumatischer Systemerkrankungen kommt es geh?uft zu einer Abnahme der Knochendichte mit Entwicklung einer sekund?ren Osteoporose, die durch Ver?nderungen im Gleichgewicht der ?osteoanabolen und -katabolen Stoffwechselprozesse hervorgerufen wird. Hierf?r sind unterschiedliche Effekte auf den Knochenmetabolismus verantwortlich, die jedoch durch Physikotherapeutika wirkungsvoll beeinflusst werden k?nnen. Die Effekte einer seriellen Radonstollen-Hyperthermie-Behandlung auf den Schmerz, die Krankheitsaktivit?t sowie auf molekulare Marker des Knochenmetabolismus stehen bei Patienten mit ankylosierender Spondylitis daher im Fokus vorliegender Betrachtung.
Patienten und Methoden: Bei 24 Patienten mit gesicherter ankylosierender Spondylitis (AS) im chronischen Stadium (?-Alter 58 Jahre) und einer altersvergleichbaren Gruppe mit Arthrose (OA, n=24), wurde der Einfluss einer seriellen Radonstollen-Hyperthermie (12 Anwendungen in 3 Wochen) auf folgende Outcomeparameter untersucht: Schmerzen (VAS), Aktivit?tskriterien (BASDAI, BAS-G), Osteoprotegerin (OPG), receptor activator of NF kappa-B ligand (RANKL) und Tumornekrosefaktor(TNF)-alpha.
Ergebnisse: Nach serieller Radonstollen-Hyperthermie zeigte sich bei AS-Patienten eine signifikante Schmerzabnahme (p<0,005), die auch 3 Monate nach Behandlungsende nachweisbar war (p<0,005), w?hrend die OA-Patienten erst nach 3 Monaten eine signifikante Schmerzverbesserung zeigten (p<0,005). Die Krankheitsaktivit?t der AS-Gruppe (BASDAI, BAS-G) war nach Therapieende deutlich gemindert. Bei den AS-Patienten war ein tendenzieller, bei den OA-Patienten ein signifikanter Abfall der TNF-alpha Spiegel (p<0,0005) nach Therapie objektivierbar. In beiden Gruppen kam es zu einem signifikanten Abfall von RANKL (AS: p<0,0005; OA: p<0,004). Nur in der AS-Gruppe zeigte sich ein signifikanter Anstieg des OPG (p<0,0005) und ein signifikanter R?ckgang des RANKL/OPG-Quotienten (p<0,005).
Schlussfolgerung: Die serielle Radonstollen-Hyperthermie bewirkte bei Patienten mit chronischer AS eine mittelfristig anhaltende Schmerzlinderung, einen R?ckgang der Krankheitsaktivit?t, einen Anstieg der knochenanabolen und ein Abnahme der knochenkatabolen Zytokine, was einer Verminderung der osteoklast?ren Aktivit?t im Rahmen der entz?ndlich bedingten, sekund?ren Osteoporose entspricht. Der seriellen Radonstollen-Hyperthermie kommt somit ein wichtiger Stellenwert im multimodalen Therapiekonzept der AS zu.