Zusammenfassung. Hintergrund: Kinder psychisch kranker Eltern sind eine Hochrisikogruppe. Eine mütterliche Erkrankung scheint sich stärker negativ auf die Nachkommen auszuwirken als eine väterliche Erkrankung. Ob sich die Auswirkungen auf Mädchen und Jungen unterscheiden, ist unklar. Fragestellung: Ziel der Studie ist die Klärung von Geschlechtereffekten bei der intergenerationalen Transmission psychischer Auffälligkeiten. Methode: Es wurden N = 267 Familien untersucht, indem die Depressions- und Angstsymptome von Müttern und Vätern mit einem latenten Wachstumskurvenmodell über vier Messzeitpunkte (zehn Jahre) modelliert wurden. Die Überprüfung erfolgt mittels Strukturgleichungsmodellen. Ergebnisse: Es wurden Zusammenhänge zwischen elterlichen und kindlichen Auffälligkeiten gefunden. Dabei steht eine väterliche depressive Symptomatik stärker mit jugendlichen externalisierenden Auffälligkeiten in Verbindung als eine mütterliche depressive Symptomatik. Mädchen entwickeln tendenziell mehr als Jungen internalisierende Auffälligkeiten bei psychisch belasteten Eltern. Schlussfolgerung: Zukünftige Studien sollten Mütter und Väter gleichermaßen einbeziehen. Weiterhin sollten verstärkt Transmissionsmechanismen inklusive möglicher Mediatoren mit Berücksichtigung des elterlichen und kindlichen Geschlechtes untersucht werden.
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