Zusammenfassung
Hintergrund
Durch eine regelmäßige Selbstuntersuchung kann ein Malignom der Hoden oder Brust gegebenenfalls frühzeitig erkannt und kurativ behandelt werden. Ziel dieser Arbeit war es, das Selbstuntersuchungsverhalten von Medizinstudierenden zu untersuchen und Faktoren, die eine regelmäßige Selbstuntersuchung beeinflussen, zu identifizieren.
Methodik
Medizinstudierende wurden mittels Fragebogen bezüglich ihres Gesundheits- und Sexualverhaltens befragt. 98,8 % der Studierenden nahmen teil (n = 473). Die erhobenen Daten wurden mittels univariater und multivariater logistischer Regression analysiert.
Ergebnisse
Es gaben 64,2 % der männlichen Studierenden (n = 177) an, regelmäßig ihre Hoden zu untersuchen und 72,2 % der weiblichen Studierenden (n = 296) gaben an, regelmäßig ihre Brust abzutasten. Studierende, die nicht mit ihrer/ihrem PartnerIn bzw. mit ihren FreundInnen über ihre Sexualität sprechen, führten seltener eine Selbstuntersuchung durch (p < 0,05). Männliche Studierende, die in den letzten 4 Wochen vor Befragung keinen Geschlechtsverkehr hatten und weibliche Studierende, die im gleichen Zeitraum nicht masturbierten, führten seltener eine Selbstuntersuchung durch (p < 0,05).
Diskussion
Der Anteil an Medizinstudierenden, der eine regelmäßige Selbstuntersuchung durchführt, ist im Vergleich zu weniger medizinisch gebildeten jungen Erwachsenen hoch. Wissen über die Relevanz von Hoden- bzw. Brustkrebs scheint grundlegend für eine regelmäßige Selbstuntersuchung zu sein. Ein belastetes Sexualleben schränkt solch ein Gesundheitsverhalten möglicherweise ein. Eine Verbesserung der Aufklärung über Hodenkrebs und die urologische Anbindung von Jungen/junger Männer bieten daher die Möglichkeit, die Bereitschaft zur Selbstuntersuchung innerhalb dieser Altersgruppe zu steigern.
scite is a Brooklyn-based organization that helps researchers better discover and understand research articles through Smart Citations–citations that display the context of the citation and describe whether the article provides supporting or contrasting evidence. scite is used by students and researchers from around the world and is funded in part by the National Science Foundation and the National Institute on Drug Abuse of the National Institutes of Health.