In einer der Sitsungen des letzten Jahres konnte ich berichten über systematische 1Jnteruchungen der Blutgase bei den verschiedenen Affektionen der Atmungsorgane, insbesondere beim offenen und geschlossenen Pneumothorax. Diese aus anderen Gründen vorgenommenen Untersuchungen wiesen nun darauf hin, daß die Durchblutung der erkrankten Lungenpartien hinter der atmender, normaler Lungenabschnitte zurücksteht; eine Beobachtung, die dann durch die Blutgasanalysen von Morawitz und Hess bestätigt wurde. Um nun aber exakt zu bestimmen, wieviel Blut sich in einem gegebenen Zeitmoment in einer normal ausgedehnten, atmenden Lunge und wieviel in einer atelektatisehen Lunge befindet, habe ich folgende Versuchsanordnung gewählt. Zur wirklich exakten Bestimmung der 1. Januar 1913. DEUTSCHE MEDIZINISCHE WOOIIENSCHRIFT.
über die Einwirkung des Pneumothorax auf die Blutzirkulation in den Lungen überzeugte ich mich von dem großen Einfluß einer vertieften Atmung auf den Kreislauf; besonders sinnfällig ist die Ansaugung von Venenbiut nach dem Thoraxinnern durch verstärkte Inspirationen. Meine Absicht, die natürliche Unterstützung der Blutrirkulation durch die Atmung künstlich zu verstärken und dadurch bei Kreislaufstörungen therapeutisch zu verwerten, wurde durch das Studium der pneumatischen Methoden in Ems bestärkt. Untersuchungen über Lungenblähung und Lungenemphysem hatten mir gezeigt, wie sehr der Verlust der normalen respiratorischen Thoraxexkursionen durch die Sehäcligung der Lungen-und Thoraxelastizität den Rückfluß des Venenblutes von der Körperperipherie zum linken Herzen stört. Es resultiert daraus eine erhebliche Mehrarbeit des rechten Herzens und meist im Laufe der Zeit dessen Ueberanstrengung und Erlahmung. Ansätze zu einer pneumatischen Behandlung der Herzkrankheiten hat schon Waldenburg, der Vater der Pneumotherapie, gemacht. Da er -aber Druckwerte von '/60 -'/ -'/ Atm., also für kranke Herzen viel zu starke Verdichtungen und Verdünnungen der Luft anwandte bzw. empfahl, so führte ihn das zu unzweckmäßigen Indikationöstellungen, und darunter litten wieder seine therapeutischen Resultate.
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