ZusammenfassungDer Nachweis von Acrylamid in Lebensmitteln gibt zu erheblicher Besorgnis Anlass. Acrylamid ist ein toxischer Stoff, der im Tierversuch u.a.neurotoxisch und Krebs erzeugend wirkt; es gibt keinen Anlass anzunehmen, dass diese Wirkungen nicht auch im Menschen auftreten können.Die tägliche Belastung durch Acrylamid in Lebensmitteln wird für den durchschnittlichen Verzehrer in Deutschland auf ungefähr 0,6 µg/kg Körper-gewicht geschätzt.Für Personen mit starkem Verzehr hoch belasteter Produkte kann die Acrylamidaufnahme mehrfach höher liegen. Es ist nicht anzunehmen, dass diese Belastungen beim Menschen zu neurotoxischen Wirkungen führen.Für die Krebs erzeugende Wirkung von Acrylamid muss aufgrund der ebenfalls vorhandenen mutagenen Wirkungsweise davon ausgegangen werden, dass kein Schwellenwert vorliegt.Daher kann ein Krebsrisiko durch den Verzehr acrylamidbelasteter Nahrung nicht ausgeschlossen werden.Die Acrylamidbelastung durch Lebensmittel sollte so weit gesenkt werden wie vernünftigerweise möglich. SchlüsselwörterAcrylamid · Lebensmittel · Toxikologie · Exposition · Risikobewertung Leitthema:Bewertung von ChemikalienWie an mehreren Tierspezies gezeigt wurde, wird Acrylamid nach oraler und dermaler Gabe über einen weiten Dosisbereich schnell und vollständig aufgenommen und im ganzen Körper verteilt.