In welchem Ausmaß schränkte der Lockdown im Frühling 2020 Frauen und Männer mit und ohne Kinder im Haushalt darin ein, danach zu streben, was jede*r sich wünscht (das gute Leben)? Die Auswertung einer Online-Befragung von rund 1 000 Personen einer Deutschschweizer Hochschule zeigt, dass Frauen mit Kindern stark eingeschränkt waren in der Gestaltung ihres guten Lebens. Im Vergleich zu Männern mit Kindern haben sich Frauen im nicht-repräsentativen Sample rund doppelt so oft in ihrer Arbeitskapazität eingeschränkt wegen zusätzlicher Betreuungsarbeiten. Frauen mit Kindern waren zudem stärker von negativen Auswirkungen des Lockdowns betroffen, so spürten sie am stärksten die Zunahme von Partnerschaftskonflikten und fühlten sich am wenigsten unterstützt vom privaten Umfeld. Daneben zeigt die Analyse unerwartete Geschlechtermuster: Männer mit Kindern berichten auch von Verhaltenseinschränkungen im Lockdown und häufiger von fehlender institutioneller Unterstützung. Es bedarf für die Schweiz generell einer besser ausgebauten Familienpolitik und gezielter Unterstützung bei der Kinderbetreuung im Fall eines Lockdowns.
Zusammenfassung. Zielsetzung: Die glücksspielbedingten Probleme, welche sich für die Betroffenen aus der Teilnahme an illegalen Glücksspielen ergeben, wurden bisher nur am Rande erforscht. Um einen Überblick über das Problemfeld zu gewinnen, wurde eine explorative Untersuchung durchgeführt. Methodik: Folgenden Fragestellungen wurde nachgegangen: (1) Wie wird der illegale Glücksspielmarkt aus Sicht der Betroffenen wahrgenommen? (2) Welche individuellen Gründe liegen der Teilnahme an illegalen Glücksspielen zugrunde? (3) Welche glücksspielbedingten Probleme nehmen Betroffene subjektiv wahr? (4) Wie schätzen Fachpersonen aus der Suchthilfe die glücksspielbedingten Probleme von Betroffenen ein? Mit 18 Personen, welche an illegalen Glücksspielen teilnehmen oder teilgenommen haben, wurden problemzentrierte Interviews durchgeführt. Zudem wurden 36 Fachpersonen aus der Suchthilfe schriftlich befragt. Ergebnisse: Die Ergebnisse lassen vermuten, dass es in der Schweiz ein leicht zugängliches illegales Glücksspielangebot gibt. Die Gründe für die Teilnahme an illegalen Glücksspielen sind vielfältig. Die Betroffenen berichten von fehlenden Jugend- und Spielschutzmaßnahmen, der Vergabe von Krediten und persönlichen Verstrickungen zwischen teilnehmenden Personen und Anbietern. Die Schilderungen decken sich mit den Einschätzungen der Fachpersonen. Schlussfolgerung: Das Ausmaß des illegalen Glücksspiels sowie die spezifischen Probleme, welche für die Betroffenen aus der Spielteilnahme resultieren, sollten in epidemiologischen Studien untersucht werden.
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