werden aufgrund der geänderten Zulassungsbedingungen der FDA und EMEA für neue Substanzen nicht mehr durchgeführt.
Ziel geburtsmedizinisch-pädiatrischer interdisziplinärer Arbeit war in den vergangenen Jahren primär die Verhinderung der materno-fetalen HIV-Transmission. Durch die therapeutischen Fortschritte in der antiretroviralen Therapie (ART) bei Erwachsenen (hochaktive-antiretrovirale Therapie) können jedoch die gesundheitlichen Interessen der Mutter und die des Kindes divergieren, da die unerwünschten Wirkungen dieser Medikamente auf das Kind weitgehend unbekannt sind.Studienergebnisse aus Grundlagenforschung und klinischer Forschung haben ergeben, dass die HIV-Transmission eine multifaktorielle Genese hat (1-10) und dass dementsprechend durch kombinierte Intervention das HIV-Transmissionsrisiko auf unter 2% reduzierbar ist (11,12,4,13,14).Diese Reduktion des Transmissionsrisikos ist bei einer nicht antiretroviral behandlungsbedürftigen schwangeren Frau ohne geburtsmedizinisches Risiko erreichbar durch eine Zidovudin-Gabe ab abgeschlossener Schwangerschaftswoche (SSW) 32+0, verbunden mit einer primären Kaiserschnittentbindung zwischen abgeschlossener SSW 36+0 und 37+6, die grundsätzlich durchgeführt werden sollte, wenn keine Kontraindikationen bestehen, einer i.v. Zidovudin-Gabe vor und während der Entbindung und einer postnatalen Zidovudin-Gabe an das Kind zwischen 10 Tagen und 4 Wochen (15,16,11,(17)(18)(19). Die akute Toxizität von Zidovudin während der Schwangerschaft und beim Neugeborenen ist nach der vorliegenden Datenlage tolerabel (16, 20-22), evt. zu befürchtende Langzeitfolgen (Kanzerogenese) beim Kind durch die pränatale Zidovudin-Exposition lassen sich aufgrund der bislang begrenzten Beobachtungszeiten noch nicht mit Sicherheit ausschließen (23-25). Es ist zu bedenken, dass 84% der Kinder diese prophylaktische Behandlung nicht benötigen, da auch ohne Intervention die Transmissionsrate "nur" bei 16% liegt. Von pädiatrischer Seite wurden dementsprechende Bedenken schon 1995 formuliert (26). Die ultrakurze peripartale Nevirapin-Prophylaxe, die in Entwicklungsländern alternativ zu einer verkürzten Zidovudin-Prophylaxe mit Erfolg eingesetzt wird, stellt nach bisherigem Erkenntnisstand unter den in Europa herrschenden Bedingungen keine gleichwertige Alternative zu dem oben beschriebenen Vorgehen dar (27, 28). Sinnvolle Indikationen für den Einsatz von Nevirapin werden unter den Punkten "Risikoadaptierte HIV-Transmissionsprophylaxe" und "Vorgehen bei unvollständiger Transmissionsprophylaxe" diskutiert.Bei mütterlicher Indikation für eine antiretrovirale Therapie ist ein Prophylaxe-Schema in Form einer Zidovudin-Monotherapie jedoch nicht angezeigt, sondern die Behandlung der Mutter solltemit einigen Modifikationen, auf die im Folgenden hingewiesen wird -entsprechend den Empfehlungen zur HIV-Therapie bei Erwachsenen durchgeführt werden. Die Modifikationen ergeben sich aus erhöhten Nebenwirkungsrisiken bestimmter Kombinationen für Mutter und Kind während der Schwangerschaft und aus tierexperimentellen Daten zur Embryotoxizität. Da bislang relativ wenige Daten zur antiretroviralen Kombinationsbehandlung während der Sch...
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