ZusammenfassungAnhand einer differenzierten Darstellung wird auf die Unterschiede der Lungenfunktionssollwerte von Quanjer et al. (1983Quanjer et al. ( , 1993, die in Europa bisher vorwiegend verwendet werden, und jenen von Brändli et al. mit verbesserter Sollgrenzwertberechnung eingegangen und auch auf den altersabhängigen Abfall pro Lebensjahr. Letztere sind insgesamt plausibler und basieren auf einer repräsentativen zeitnah erhobenen Stichprobe der Schweizer Bevölkerung. Die wesentlichen Unterschiede sind die um durchschnittlich 9 bzw. 5 % höheren FVC-und FEV 1 -Werte nach Brändli et al. sowie die realitätsnäheren Kurvenformen mit Maxima um das 25. Lebensjahr (Ausnahmen: MEF 50 und MEF 25 ) der letzteren Autoren. Die MEF 50 -und MEF 25 -Sollmittelwerte von Quanjer et al. sind insbesondere für ältere Personen zu hoch, die Sollgrenzwerte für MEF 25 zu niedrig.Die Verbesserung der Sollwerte der Lungenfunktionsparameter, d. h. ihre bestmögliche Anpassung an die reelle Situation der gesunden Bevölkerung, ist einerseits für die pneumologische, umwelt-und arbeitsmedizinische Forschung mittels statistischer oder epidemiologischer Untersuchungen von Bedeutung. Andererseits erlaubt eine derartige verbesserte Beurteilung der Lungenfunktion im Einzelfall eine sensitivere Diagnostik sowie ein klareres und bewussteres ärztliches Vorgehen in der Prävention und Behandlung. ¹Evidence based medicineª, die wissenschaftliche Diskussion über Krankheiten, über ihre Pathophysiologie und Behandlung kann von richtigeren Vergleichswerten nur profitieren.
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