288Referate.H~afiger als auf Atavismus beruht die Polydaktylie beim Pferde auf einer V e r d o p p e l u n g des Furies: an der Medialseite des eigentlichen Furies (des ,ordin~ren" Furies nach der Ausdrucksweise des Verf.) ist ein anderer Fut3 entstanden, der ein Spiegelbild des ersteren darstellt. Bald betrifft die Verdoppelung nut die Zehe alleinl bald erstreckt sie sich bis in den Carpus resp. Tarsus hinauf; bei ein und demselben Tier kann die Abnormitat an den versehiedenen Extremitaten in verschiedenem Marie ausgebildet sein. Meist ist der eigentliche Furl grSrier als der ihm anhaftende liberzahlige; gelegentlich k~nnen die beiden Bildungen aber auch gleich grori seiu. Bei Vorhaudensein eines iiber-z~hligen Furies ist der ,,ordin~re" an der diesem zugewandten Seite etwas unv.ollst~ndig. Die Verdoppelung tritt am Vorderfui~e haufiger als am Hinterfufie auf. In einem einzigen Falle fand sich eine Dreifachbildung; dem e]gentlichen Furie war ein anderer angeheftet und diesem ein dritter; die Regel, daft der iiberzahlige Furl ein Spiegelbild des ,,ordin~ren" ist, war auch hier eingehalten: der eigentliche Furl war ein rechter, der n~chste ein linker und der dritte wieder ein rechter. Bemerkenswerterweise sal3en die iiber-z~hligen Bildungen nicht wie sonst der Medial-, sondern der Lateral Seite auf.Eine Verdoppelung des Furies, wie sie fiir das Pferd nachgewiesen wurde, ist nach Ansicht des Verf.s eine unter den Saugetieren weit verbreitete Erscheinuug. Wirklich kritische Bearbeitungen des Materials liegen bis jetzt nicht vor. Beim Schwein beruht eine ~berzahl yon Zehen h~afig (wahrscheinlich stets) auf Verdoppelung; beim Rind und Schaf sowie beim Menschen ist das gleiche der Fall. Im Literaturverzeichnis werden alle diejenigen Arbeiten aufgefiihrt, welche die Polydaktylie beim Pferde behandeln, und einer kurzen kritischen Besprechung unterzogen. F. A l v e r d e s , Halle.
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