Zusammenfassung Operationsziel Dorsale Stabilisierung der Wirbelsäule zur Frühmobilisa-tion, Verkürzung des Krankenhausaufenthalts und Aufrechterhaltung der vorgenommenen Korrektur nach vorangegangenem Débridement und ventraler Knochenblocktransplantation bei tuberkulöser Spondylitis. Indikationen Tuberkulöse Spondylitis, die eine ventrale Drainage, ein Débridement und eine Dekompression sowie eine Wirbelkörperfusion erfordert. Größerer Knochenverlust eines Wirbelkörpers. Kyphose über 25°. Begleitende Zerstörung der hinteren Säule. Kontraindikationen Schlechter Allgemeinzustand, der eine so belastende Operation verbietet. Superinfektion einer tuberkulösen Fistel am Rücken. Operationstechnik Der erste Schritt besteht aus dem ventralen Débridement und einer Knochentransplantation. Dorsale Stabilisierung, vorzugsweise während derselben Operationssitzung, in Höhe der thorakalen Wirbelsäule und bei allen Patienten mit Osteoporose. Ungeachtet der Höhe des Herdes wird eine Rahmenfixation über sublaminare Drahtschlingen nach Hartshill bevorzugt. In Höhe der lumbalen Wirbelsäule wird bei fehlender Osteoporose die Plattenosteosynthese nach Steffee unter Verwendung transpedikulärer Schrauben bevorzugt. Ergebnisse Zwischen Juni 1993 und Dezember 1996 wurden 25 Patienten (neun Männer, 16 Frauen, Durchschnittsalter 38,5 Jahre) mit tuberkulöser Spondylitis operiert. Durchschnittliche Nachuntersuchungszeit 16,9 Monate. Präope-rative neurologische Ausfälle bei 15 Patienten persistierten nur zweimal. Der durchschnittliche Korrekturverlust lag bei 6,5°. Die durchschnittliche Dauer bis zur Fusion betrug 6 Monate. Ein Materialversagen wurde nicht beobachtet. Bei einem Patienten kam es infolge einer Infektion zum Ausriss einer Schraube. Bei einem Patienten trat vorüber-gehend eine neurologische Störung auf. Vorbemerkungen Die Therapie der tuberkulösen Spondylitis mit oder ohne neurologische Ausfälle umfasst üblicherweise eine ventrale Drainage, ein Débridement sowie gelegentlich eine Dekompression und Überbrückung des Defekts durch ein Knochentransplantat mit anschließender Ruhigstellung im Stützkorsett bis zur knöchernen Konsolidierung und vollständigen Transplantateinheilung. Dies verlangt eine 3-bis 4-monatige Bettruhe, verbunden mit einer aufwendigen krankenpflegerischen Versorgung des Patienten [1, 2]. Transplantatbezogene Komplikationen wie Dislokation, Sinterung, Bruch und Resorption sind häufig [7, 8]. Die gleichzeitige dorsale Stabilisierung nach ventraler Fusion [5, 6] ermöglicht dagegen eine frühe funktionelle Behandlung und alsbaldige ambulante Rehabilitation.
Abstract ObjectivePosterior instrumentation and stabilization allowing early mobilization, shortened hospital stay and maintenance of correction after debridement and bone grafting for tuberculous spondylitis through an anterior approach.
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