Adolf Bastian wird heute nur noch als Figur aus der Gründerzeit der Ethnologie wahrgenommen, dessen Theorien über Völker- und Elementargedanken lange überholt sind. Dabei werden die großen Verdienste übersehen, die er als Vorsitzender, Organisator und Gründer von wichtigen Berliner Institutionen wie der Gesellschaft für Erdkunde, der Anthropologischen Gesellschaft oder dem Museum für Völkerkunde erlangt hat.
Neben Bastians umfangreichem publizierten Werk gibt es in den Archiven des Ethnologischen Museums, der BGAEU und anderen Institutionen eine große Anzahl von Dokumenten zu seiner Sammeltätigkeit, zur Gründung des Museums und zu seinem weltweiten Netzwerk, die bisher noch nie systematisch erforscht und veröffentlicht wurden. Außerdem hat Bastian etwa 6.000 Objekte für das Museum gesammelt, die einer umfassenden Bearbeitung harren. Daher plädiert dieser Artikel dafür, in dem geplanten Forschungscampus Dahlem eine Bastian-Forschungsstelle einzurichten, die sein unveröffentlichtes Material für die weitere Forschung zugänglich macht und ihm als Gründer des Museums die gebührende Anerkennung verleiht.
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