ZusammenfassungAcht neue seismische Refraktionsprofile in den Nordappenninen und den Ligurischen Alpen wurden berechnet, und zwar in der Fortsetzung von Reflexionsprofilen im Pobecken, die von Bohrungen kontrolliert sind. Diese neuen Refraktionsprofile tragen bei zu einer besseren Erfassung der Untergrundstruktur dieses verwickelten ,,Ligurischen Knotens". Im besonderen haben sie die Abgrenzung von einigen K6rpern hoher Geschwindigkeit erm6glicht, die korrelierbar sind mit gewissen geologischen Einheiten, nfimlich mit dem adriatischen Mesozoikum, den Ophiolithen der appenninischen Liguriden sowie mit den Antolaflysch unterlagernden Ophiolithen und Karbonaten der ligurischen Alpen. Bei der Verbindung der Reflexions-und Refraktionslinien stellt sich heraus, dab die genannten Einheiten hoher Geschwindigkeit durch wichtige Dislokationen getrennt sind: die basale Uberschiebung der Padaniden (PlioPleistocaen), die Villalvernia-Varzi-Linie (OligoMiocaen), die Ottone-Levanto-Linie (Oligo-Miocaen) und den Volpedo-Valle Salimbene-Bruch (Oligo-Miocaen, reaktiviert als Transferbruch im PlioPleistocaen). Die 3D-Geometrie des Ligurischen Knotens ist interpretierbar im Rahmen der regionalen Kinematik. Sie ist vertr~glich mit einem Modell, das eine oligocaen-frfihmiocaene NW-Translation des Adria-Indenters vorsieht, gekoppelt mit einem Einbruch des proven9alisch-ligurischen Beckens und einer Rotation des sardo-ligurischen Komplexes in die nach Osten zurfickweichende adriatische Subduktionszone. Die refraktionsseismischen Berechnungen erstrecken sich nur bis zu einer Tiefe von 15 km; sie werden jedoch erg/inzt durch Daten fiber die Lage der Moho, die ftir die Europ/iische Geotraverse (EGT) erarbeitet wurden. Die Moho scheint in eine Anzahl von Dom/inen zerlegt zu sein, die interpretiert werden k6nnen im Lichte der Zusammensetzung und tektonischen Geschichte der h6heren Krustenteile. Insbesondere scheint die tiefstgelegene Moho-Dom/ine abgeschnitten zu werden durch den Volpedo-Valle Salimbene-Bruch, welcher folglich die ganze Kruste in Mitleidenschaft ziehen wtirde.
Abstract
An experimental survey, employing refraction wide-angle reflection seismic techniques (DSS: deep seismic soundings) was carried out in the Northern Apennines (North Italy).The main objective of the experiment was the application of DSS to better-define the structure of the upper crust, down to about 15 km depth, in the crucial Alps-Apennines boundary zone. A second objective was to understand the potential of DSS as a complementary tool in areas of complex geology, where the results of near vertical reflection (NVR) are generally poor. The results of the experiment show that DSS, if properly planned, can continuously follow deep markers, and therefore impart a greater significance to faint and discontinuous NVR, as well as data on the Pwave velocity of the seismic units.
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