Im Jahre 1842 entdeckte JOHN GOODSIR im erbrochenen Mageninhalt eines Kranken Gebilde, die er als Mikroorganismen ansah und Sarcina ventriculi benannte. FRIEDRICH LOFFLER hat in seinen ,,Vorlesungen iiber die geschichtliche Entwicklung der Lehre von den Bacterien" von den Gebrudern GQODSIR als Entdecker gesprochen, genaue Nachpriifungen ergaben hierzu keinen Anhalt.Ober die Geschichte der S . ventriculi hat JAN SMIT, dem wir sehr eingehende Untersuchungen uber die Giirungssarcinen verdanken, monographisch berichtet, vor allem auch iiber die MiBverstiindnisse, die sich im Verlaufe der folgenden Jahrzehnte entwickelten. 1888 hat P. LINDNER mikroskopisch eine zweite Giirungssarcine in Malzmaischen gefunden und als S. maxima, ,,der schonsten aller Bakterien", bezeichnet.1905 gelang BEIJERINCK als erstem die Isolation der S. ventriculi aus Erde. Wahrscheinlich hat er aber auch die S. maxima geziichtet, wie sich aus Angaben zur Kohlehydratverwertung ergibt, ohne sie aber als neue Art zu erkennen und gegenuber der S. ventriculi abzugrenzen. Erst JAN SMIT hat die S. maxima als Reinkultur isoliert.Bei dem sehr raschen Absterben der beiden anaeroben Giirungssarcinen S . ventriculi und S. maxima unter ihren spezifischen Kulturbedingungen war es vollig unverstiindlich, in welcher Form diese beiden Sarcinearten weit verbreitet in der Erde vorkommen. JAN SMIT hat vor allem diesem Aspekt eingehende Untersuchungen gewidmet und zum SchluB von latenter unsichtbarer Naturform, von latenten Sarcinen gesprochen, er diskutierte filtrierbare Formen und Lebenszyklen und glaubte schlieBlich, daB er die Vermehrung einer latenten Naturform in seinen Experimenten nachgewiesen habe.Eigene Untersuchungen, die 1942 begannen, und zuniichst zum Ziel hatten, offenbar sehr empfindliche Mikroorganismen als Testkeime fur die Lebendkonservierung durch lyophile Trocknung zu finden, ergaben ihre Brauchbarkeit.Es konnte nachgewiesen werden (KNOLL u. HORSCHAK 1964,1965,1971)und damit war das Hauptproblem gelost -, da13 beide Sarcinen Sporenbildner sind, wobei die Bedingungen fur die Sporenkeimung und die Versporung ermittelt werden konnten. Die Sporen der S . ventriculi und S . wmxima sind morpholo-