Die inneren und äusseren Oberflächen der kolloiden Tonmineralien sind reich an reaktionsfähigen Hydroxylgruppen. Es gelingt, unter weitgehender Erhaltung des Kristallgitters, kovalent haftende, organische Gruppen in die Montmorillonitoberflächen einzubauen. Dadurch werden die Eigenschaften des Tons grundlegend verändert. Bisher wurden vor allem Ester gewonnen, und zwar einerseits durch direkte Einwirkung von Senfgas und Propylenoxyd auf den Ton, andererseits durch Einwirkung verschiedener Alkohole auf Montmorillonitchlorid. Aus dem Tonchlorid und Tonester liessen sich durch Reaktion mit Äthylendiamin stickstoffhaltige Derivate mit Ampholytcharakter gewinnen.
und R. Iberg. (13. IV. 53.) Mitteilungl).Zur Konstitutionsaufklarung der Oberfliichen von Tonmineralien eignet sich u.a. die Darstellung organischer Derivate2). E s ist jedoch die Meinung vertreten worden, dass es sich dabei nicht um Dcrivate mit kovalent gebundencn organischen Grnppen, sondern um Adsorptionskomplexc handle3). Gegen diese Ansicht sprechen dio Art der Synthese, die Stabilitat, die Infrarotspektren und verschiedene Eigenschaften dieser Verbindungen. Da ihre Charakterisierung Schwierigkeiten bereitet, sol1 in der vorliegendeii Arbeit noch eine weitere Methode, die Diffcrentialthermoanalyse (DTA), zur Untersuchung von Phenylmontmorillonit herangezogen werden.Bei der DTA werden die Temperaturdifferenzen zwischcn der Messprohc und einer thermisch inerten Vergleichssubstanz kontinuierlich bestimmt, wenn beide in1 gleichen Ofen langsam erhitzt werden. Mit einem Thermoelement werden diese Temperaturdifferenzen und mit einem zweiten Thermoelement die Ofentemperaturen gemessen. Man erhalt so zwei Zeitkurven, die die Temperaturen, an denen die Messprobe endo-odor exotherme Reaktionen eingeht, abzulesen gestatten. So sind z. B. Wasserahspsltiingen an endothermen und Oxydationen und das Auftreten gcwisser neuer Kristallarten an exothermen Ausschliigcn erkennbar. Vcrschiedene Substanzen zeigen bci der DTA ein fur sie charakteristisches Verhalten. Le Chatelier hat bereits das thermische Verhalten von Tonsubstanzen studiert4). Heute wird die DTA hiiufig zur Identifizierung und Charakterisierung von Tonmineralien verwendeP) ; mit ihr lasscn sich auch organische Verbindungen studiercn6).Einige Ergebnisse der DTA von Montmorillonit und daraus gewonnenen Priiparaten sind in Fig. l dargestellt; es sind stets die Ofentemparaturen gegen die Temperaturdifferenzen zwischen Tonprobe und Vergleichssubstanz aufgetragen.
Die Qualitiit von Bauxit fur die Tonerdegewinnung hangt mit tiem Gehalt von Bohmit und Diaspor zusammen. Unter den iiblichen Sufschlussbedingungen im Bayer-Prozess2) (Behandlung mit ca. 40-proz. NaOH im Autoklav) ergibt bohmitischer Bauxit cine gute und Diaspor-Bauxit eine sehr schlechte Ausbeute an Tonerde. Die Ursache fur die unterschiedliche Aufschliessbarkeit von Bauxit ist in mancher Hinsicht noch unklar.Bohmit und Diaspor kris tallisieren orthorhombisch 3 ) . Diaspor wird als cr-AlO(OH) und Bohmit als y-AlO(OH) dargestellt, entsprechend dem a-FeO(0H) fur Goethit und dem y-FeO(OH) fur Lepido-krokit4). Zwischen den benachbarten randstiindigen 0-Gruppen von ubereinanderliegenden Al-Oktaederpaketen werden H-Bruckenbinciungen angenommen, und zwar einfache -OHO-Bindungen bei Diaspor und zweifache -OHOHO-Bindungen bei Bohmit. Der entsprechende 0 -0-Abstand betragt bei Diaspor 2,71 A. Nicht geeichert ist aber der Wert fur Bohmit5). Interpretieren lassen sich solclie H-Bindungen im Infraro tspektrum 6 ) .Untersucht wurden 22 griechische Bauxitmuster von verschiedenen Bohmit-und Diasporgehaltcn, die im Aufschluss variierende Ausbeuten an Tonerde ergahen, wie dies Tab. 1 zeigt.Fur die chemisehen Analysen, die Rontgen-und Infrarotaufnahmen wurde jeweils ein im Achatmorser fein pulverisierter Probendurchschnitt entnommen.Es wurde streng darauf geachtet, dass die Proben von Hydrargillit frei waren und moglichst keinen Goethit enthielten (rontgenographische Kontrolle), die beide die Absorptionsbanden von Bohmit und Diaspor eventuell hiitten storen konnen. Mit Auanahme der Proben Nr. 1-4 (Kymi-Banxit) konnte in den Mustern Goethit nicht festgestellt werden.Die Bauxitanalysen wurden nach den bei uns gebrauchlichen Standardmethoden (Neuhauser Mcthode) durchgefuhrt. Fur die Restimmung der Aufschliessbarkeit wurde I) Vgl. R. Iberg, Chimia (erscheint demniichst).
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