Die zunehmende Mobilität der Menschen in unserer Gesellschaft, die Zunahme von Prävalenz und Inzidenz der verschiedenen Formen des Diabetes mellitus und die höhere Lebenserwartung auch der Menschen mit Diabetes machen es dringend erforderlich, Menschen mit Diabetes auf Reisen und Urlaub entsprechend vorzubereiten. In der Bundesrepublik Deutschland sind zirka 6-8 Millionen Menschen zuckerkrank, wobei die allermeisten dieser Betroffenen einen Typ-2-Diabetes haben. Mindestens die Hälfte der Menschen mit Typ-2-Diabetes sind älter als 60 Jahre und haben eine Reihe weiterer Krankheiten, die entweder diabetesspezifisch (Retinopathie, Nephropathie, Neuropathie) oder diabetesassoziiert (Makroangiopathie mit kardialer, zerebraler oder peripherer Beteiligung) sind, oder die weniger mit dem Diabetes zu tun haben (z. B. degenerative Gelenkserkrankungen). Dazu kommen weitere Krankheiten wie Adipositas, chronisch-obstruktive Lungenerkrankung, Schlaf-Apnoe-Syndrom, Depression u. a.. Viele dieser multimorbiden Betroffenen benötigen daher komplexe Behandlungsstrategien, einschließlich der Notwendigkeit einer Insulinbehandlung. Darüber hinaus gibt es eine beträchtliche Zahl nicht erkannter Diabetiker -Schätzungen gehen in Millionenhöhe -deren Gesundheitszustand sich unvorbereitet im Rahmen eines Urlaubs oder einer Reise verschlechtern kann.
Diabetestherapie und -schulung, Risikofaktoren, wie Rauchen und Bluthochdruck, können durch Angebote in anerkannten Therapieeinrichtungen wie der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), der Arbeitsgemeinschaft Strukturierte Diabetestherapie (ASD) und in Diabetes-Schwerpunktpraxen effektiv angegangen werden. Jeder Diabetiker muß ein qualifiziertes, strukturiertes Trainingsprogramm zum Erlernen eines Selbstmanagements der chronischen Erkrankung Diabetes mellitus erhalten. Dies bedeutet nicht nur eine einmalige Schulung, sondern kontinuierli-Die Füße sind die wichtigste Verbindung zur Erde. Unzählige Aktivitäten sind mit Hilfe der Füße machbar. Ein wohltuender Spaziergang, ein Theateroder Restaurantbesuch bedeutet für jeden Menschen Freude, Ausspannen, soziale Kontakte pflegen, das heißt Lebensqualität. Diese Aspekte sind durch eine Fußsyndrom bei Diabetes nur erschwerend und eingeschränkt möglich oder sogar vorübergehend oder ganz unmöglich. Die Füße der Menschen mit Diabetes sind vielfältig gefährdet, vor allem durch Polyneuropathie, periphere arterielle Verschlußkrankheit und dadurch bedingt häufig eine verzögerte Wundheilung. Auch andere Faktoren (Tabelle 1) machen es vielen Menschen schwer oder unmöglich, die notwendige Fußpflege in angemessener Art und Weise täglich durchzuführen und ihre Fußprobleme rechtzeitig zu erkennen und entsprechend zu behandeln [2]. Bei einer Befragung von Jugendlichen mit und ohne Diabetes mellitus fand sich in einer Altersgruppe 10-bis 20jähriger, daß sich die Pflege der Füße zwischen Diabetikern und Nichtdiabetikern nicht unterschied [4] und überwiegend selbst durchgeführt wurde. Die Fußpflege war unzureichend und es wurden z.B. zur Hornhautentfernung scharfe Instrumente verwendet. Außerdem war die Schuhversorgung meist schlecht. Die richtige Fußpflege und die Fußkontrolle stellt also schon in jungen Jahren mit oder ohne Diabeteserkrankung ein besonderes Problem dar. Je früher mit richtiger Fußpflege begonnen wird, um so geringer sind Risiken und Verletzungen später. Strukturierte Zum ThemaTägliche Fußkontrolle, geeignetes Schuhwerk, Fußbekleidung, richtige Haut-und Nagelpflege sowie intensive Wundbehandlung sind die wirksamsten Präventivmaßnahmen des diabetischen Fußsyndroms. Die entsprechenden Grundsätze, die den Empfehlungen der verschiedenen Diabetes-Fachgesellschaften entsprechen, werden hier erläutert und höchst pragmatisch in Merksätzen formuliert. Wenn man sich vor Augen führt, daß regelmäßige ambulante Fußpflege und -behandlung durch entsprechend qualifizierte Fachkräfte das Risiko neuer Fußschäden um ca.90% zu mindern vermag, wird auch klar, wie viel hierzulande auf diesem Gebiet noch zu leisten ist. SchlüsselwörterDiabetes, Komplikationen · Diabetischer Fuß, Therapie · Fußpflege, diabetischer Fuß · Podopathie, diabetische
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