I. Problemstellung.Im Jahre 1886 schlug van TIEG~nM zur Beschreibung der Leitbfindelanatomie den Begri//,,Stele" vor, worunter er das yon einer Endodermis umgebene Leitgewebe und ,,conjonctif" (Mark, Markstrahlen, Perizykel) verstand. Die darauf aufgebauten Bezeichnungen wie Monostelie, Polystelie, Eustelie usw. werden zum Tell noch heute verwendet, doch hat sich ein teflweise starker BedeutUngswandel vollzogen. Der Grund dafiir ist mit J. MEY]:R (1917) darin zu sehen, dal3 mehrere Gesichtspunkte, nicht nur rein anatomische, sondern auch ontogenetische und phylogenetische, bei der Sinngebung der Worte mal~gebend waren, und mit der Entwicklung besonders der phylogenetisehen Einsichten muBte sieh die davon mitbestimmte ,,Stel/irtheorie" /indern. D~bei kam es natfirlich zu Spannungen zwischen verschiedenen MSglichkeiten der Deutung eines Objektes und damit zu Unbequemlichkeiten und Unklarheiten in der stel/~rtheoretischen Nomenklatur. Deshalb trat J. M~YE~ (1917) gegenfiber dieser ,,sehr wenig brauchbaren" ffir die ])~ BARr-A. MEYE~sche ein, die nicht yon phylogenetischen Ansichten abhing. Trotzdem wurden aber die stel/~rtheoretischen Namen yon vielen Autoren, besonders solchen, welche der Systematik nahe standen, beibehalten, obwohl z. B. HAYATA (1931) zugibt, dab ,,im Lichte der modernen Wissenschaft diese (VA~ TI~G-HEMs) Theorie nicht allgemein anerkannt werden" kann. Die Einteilung der Achse in Stele, Rinde und Epidermis wird aber beibehalten und festgestellt: ,,Die verschiedenen Stelen sind im wirklichen Wesen gleich und kSnnen ineinander umgebildet werden" (HAYATA 1931). Unter Stele versteht Bow~.~ (1923) eine mehr oder weniger kompakte S/~ule yon Leitgewebe, die o/t von einer Endodermis abgegrenzt ist. 1933 definiert er sie als das ,,ganze Geff~13system, eingebettet in das umgebende Gewebe". Auch POSTHUMVS (1924) erkennt fiir die Stel/irmorphologie den phylogenetischen Gesichtspunkt roll an. Er betont die Betrachtung der dreidimensionalen Verteilung des Leitgewebes und weist der Struktur der Gewebe selbst eine untergeordnete Bedeutung zu. Die ffir die /~ltere 1 Dissertation der mathematisch-naturwissenschaftlichen Abteflung der Philosophischen Fakult/~t der Universit/it Leipzig.
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