Das Sialon SrSiAl2O3N2 wurde durch Umsetzung von Siliciumdiimid, Aluminiumnitrid und Strontiumcarbonat unter N2‐Atmosphäre im Hochfrequenzofen bei 1650 °C in grobkristalliner Form erhalten. Nach der Röntgenstrukturanalyse an Einkristallen ist die Titelverbindung isotyp mit LnSi3N5 (Ln = La, Ce, Pr, Nd). SrSiAl2O3N2 (P212121, a = 491,98(6), b = 789,73(7), c = 1134,94(18) pm, Z = 4, R1 = 0,0439, wR2 = 0,0939). Im Festkörper liegt eine Raumnetzstruktur allseitig eckenverknüpfter SiON3‐, AlO3N‐ und AlO2N2‐Tetraeder vor. Gitterenergetische Rechnungen mit dem MAPLE‐Konzept bestätigen die eindeutige kristallographische Differenzierbarkeit zwischen N‐ und O‐ bzw. Al‐ und Si‐Atomen (Al–O: 167,4(5)–170,6(6); Al–N: 175,4(6)–179,4(6); Si–O: 171,2(6); SiN: 176,7(6)–179,6(6) pm). Die Sr2+‐Ionen sind in den Hohlräumen des (SiAl2O3N2)2–‐Gerüstes positioniert (Sr–O: 250,4(6)–304,2(6); Sr–N: 287,4(6)–318,2(6) pm).