No abstract
No abstract
No abstract
No abstract
Technisch gesehen ist die Wahl ein Mittel zur Bildung von Körperschaften oder zur Bestellung einer Person in ein Amt. Der Zweck definiert die Wahl indes nicht hinreichend. Die Bestellungstechnik "Wahl" ist durch bestimmte Verfahren gekennzeichnet. Bei der Wahl werden im Unterschied zu anderen Bestellungstechniken (siehe unten) von einer wohl abgegrenzten Wählerschaft (im Sinne der Wahl-Berechtigten) individuell Stimmen abgegeben; die Stimmen werden ausgezählt und mittels eines festgelegten Entscheidungsmaßstabes und gegebenenfalls unter Zuhilfenahme eines bestimmten Verrechnungsverfahrens in Mandate übertragen. Dieser Wahlbegriff 1 ) vermeidet eine qualitativ-inhaltliche Bestimmung; er richtet sich an tedinisch-prozeduralen Kriterien und an der Zielvorstellung der Wahl aus. Legt man ihn der so drastisch von einander abweichenden Wahlwirklichkeit in Geschichte und Gegenwart zugrunde, so wird sogleich deutlich, daß -gemäß dem politischen Sprachgebrauch -auch die Bestellung der Parlamente in den kommunistischen Ländern unter die Bezeichnung und den Begriff der Wahl fällt.Von einer technischen Bestimmung der Wahl ausgehend läßt sich diese Erscheinung zunächst gegen andere Bestellungsmethoden von Körperschaften deutlich abgrenzen. So ist die Wahl unterschieden von der Bestellung nach Geburtsrecht, die besagt, daß ein Amt oder Mandat bei Tod oder Abtritt des Inhabers automatisch an den Erben fällt. Die Wahl hebt sich von der Ex-officio-Bestellung ab, bei der Personen, wenn sie ein bestimmtes Amt, eine Stellung, einen Stand, einen Titel, einen Beruf etc. erlangen, zugleich die Berechtigung zur Mitgliedschaft in einer Körperschaft erhalten. Audi die Bestellung durch Losentscheid, von Aristoteles als die demokratische Methode angesehen, der im Altertum und noch in der römischen Kaiserzeit in Kleinasien ') Vgl. damit die Definition von Stein Rokkan: "Elections are institutionalized procedures for the dioosing of office holders by some or all of the recognized members of an organization", Art. Electoral Systems, in: International Encyclopedia of Social Sciences, hrsg. von David L. Sils, New York 1968, Bd. 5, S. 6. Die Definition kommt allerdings wie viele andere Versuche nicht über eine reine Zweckbestimmung hinaus. Brought to you by | New York University Bobst Library Technical Services Authenticated Download Date | 6/23/15 2:42 PM 2 ) Benjamin Akzin, Election and appointment, in: AmPSR, Bd. 54 (1960), S. 713. 3 ) Mit den genannten sechs Bestellungstechniken sind im übrigen eigentlich alle empirischen und denkbaren Bestellungsarten von Körperschaften und Amtsträgern erfaßt. Die Bestellung per Divination oder per Usurpation sind keine für sich eigenen Techniken, sondern Legitimationskriterien; sie lassen sich, ebenso wie die Kooptation, in jedem Falle auf eine der genannten Bestellungsmethoden zurückführen. 4 ) Zum fließenden Ubergang zwischen Wahl und Ernennung siehe Benjamin Akzin, a.a.O., S. 705 ff. Vgl. auch W. J. M. Mackenzie, Art. Election, in: International Encyclopedia of Social Sciences, a.a.O., S. 2 f. Brought to ...
scite is a Brooklyn-based organization that helps researchers better discover and understand research articles through Smart Citations–citations that display the context of the citation and describe whether the article provides supporting or contrasting evidence. scite is used by students and researchers from around the world and is funded in part by the National Science Foundation and the National Institute on Drug Abuse of the National Institutes of Health.
customersupport@researchsolutions.com
10624 S. Eastern Ave., Ste. A-614
Henderson, NV 89052, USA
This site is protected by reCAPTCHA and the Google Privacy Policy and Terms of Service apply.
Copyright © 2025 scite LLC. All rights reserved.
Made with 💙 for researchers
Part of the Research Solutions Family.