In Kindertageseinrichtungen arbeiten viele pädagogische Fachkräfte am Rande ihrer Belastungsgrenzen, auch aufgrund des immer weiter wachsenden Personalmangels. Die hohe Belastung erschwert zunehmend einen feinfühligen Umgang mit Kindern und kann sogar zu verletzenden Verhaltensweisen führen. Die Forschungsergebnisse der Studie zeigen die komplexen Ausprägungen von verletzendem Verhalten, vor allem aber die Schwierigkeiten der Fachkräfte, einen Ausweg aus Konfliktsituationen zu finden. Zugleich ergeben sich aus den differenzierten Hinweisen der Fachkräfte zentrale bildungs- und gesellschaftspolitische Ansatzpunkte zur Prävention.
Zusammenfassung. Die Studie zur Untersuchung einer feinfühligen Interaktionsgestaltung zwischen pädagogischen Fachkräften und Kindern hat gezeigt, dass sich die sensitive Responsivität aus einem Zusammenspiel der Komponenten Zugänglichkeit, Aufmerksamkeit, Promptheit der Reaktion, Richtigkeit der Interpretation, Haltung, Involvement, emotionales Klima und Stimulation ergibt ( Remsperger, 2011a ). Bei der Betrachtung von Alltagsinteraktionen zwischen ErzieherInnen und Kindergartenkindern wurde deutlich, dass Interaktionen, die stark durch das Eingreifen der Fachkräfte geprägt sind, mit einer mangelnden Stimulation der kindlichen Handlungs- und Denkprozesse einhergehen. Demgegenüber erweisen sich Interaktionsverläufe, die von den Kindern bestimmt werden, hinsichtlich der Stimulation des kindlichen Denkens und Handelns als wirksam. In diesem Beitrag werden der theoretische Hintergrund der Komponente Stimulation sowie die beobachtbaren Operationalisierungen eines stimulierenden pädagogischen Verhaltens beleuchtet. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Darstellung eines nonverbalen anregenden Verhaltens frühpädagogischer Fachkräfte.
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