A u f P h y s i o l o g i e u n d P a t h o l o g i e b e z i l g l i c h e M e t h o d e n. ¥0p K. Spiro. Harnuntersuchung. Zuckernachweis. Seit der fruchtbaren Kritik, ~velche E. P f l t i g e r an den Methoden zum Nachweis des Zuekers ge-~bt hat, ist das Interesse far diese Frage sehr rege geblieben. Zuerst sei hier S a h l i l) erw~thnt, der umfangreiehe Untersuchungen fiber die P a v y ' s c h e Methode angestellt hat. Er land, dass diese alle anderen quantitativen Bestimmungen an leiehter Ausftihrbarkeit, Bequemlichkeit und Raschheit iibertrifft, wenn man folgende Punkte beriicksichtigt, ,die bisher meist iibersehen wurden: Man muss stark verdtinnen, nut gelinde sieden lassen und einen Kolben yon etwa 7 5-1 0 0 cc verwenden, tier nieht luftdicht mit der Btirette verbunden sein muss. S a h l i ver-dt~nnt alas Gemenge ,/on je 5 cc der beiden Reagenzien (Seignettesalz-Kali-AmmoniaklSsung und Kupfersulfatl6sung) mit 30 cc Wasser und verdiinnt den Harn so~ dass er ungef~thr 1/2-1 °/o Zucker enth~lt. Eine e i g e n t i i m l i e h e H e m m u n g der N y l a n d e r ' s e h e n Z u c k e rr e a k t i o n hat H. B e e h h o I d beobachtet.2) Im Harn eines Bakteriologen, der zur H~tndedesinfektion viel mit Sublimat gearbeitet hatte, und ebenso im Harn yon mit Queeksilber behandelten Syphilitikern versagte die Reaktion, auch wenn Zucker zugesetzt war. Nieht so stark verz6gert wie nach Quecksilberpassage durch den Organismus war die Zuckerreaktion, wenn zu normalem Harn Sublimat oder organisehe Quecksilber-~/erbindungen zugesetzt wurden. Auch andere St,)ffe setzen die Empfindliehkeit der N y l a n d e r ' s c h e n Probe herab, so Eiweiss, Thymol, Albumosen und Chloroform. Die Probe naeh F e h l i n g oder T r o m m e r wird dureh Quecksilberverbindungen nieht beeinfiusst. Die G~r u n g s p r o b e zum Nachweis yon Zueker hat E. S a l k o w s k i 3) neuerdings eingehend studiert. Er hebt hervor, dass w~hrend die Reduktionsproben auf einer n i c h t typisehen Eigenschaft der Glykose b e r u h e n , die Verg~rbarkeit far diese typisch ist, und dass deswegen und wegen der hohen Empfindliehkeit (0,1-0,05°/o Traubenzucker) diese Probe im Gegensatz zu dem, was P f l i i g e r ausgeftihrt hat, am besten zum l~achweis yon Zucker zu benutzen ist. Er nimmt 1 5 c c Harn~ 0 , 5-0 , 8 g Presshefe, schliesst mit Quecksilber ab und liisst 1) Detltsche medizin. Wochenschrift~ 81, 1417. u) Zeitschrift f. physiol. Chemie 46, 371. 3) Berliner klin. Wochenschrift, Festschrift fiir C. A. E w a l d , 48.