LeitthemaDie autogene Zahntransplantation (autoTX ) bedeutet die Verpflanzung eines patienteneigenen Zahns von einer Stelle im Kiefer auf eine andere. Von dieser Methode wird seit den 1950er Jahren in der Literatur (Medline-Recherche) mit einer konstanten Häufigkeit von ca. 100 Publikationen im Jahr mit steigender Tendenz berichtet [11]. Allerdings ist sie heute nur in einem kleinen Fachkreis von Kollegen eine häufig angewandte und bewähr-te Technik. Ursache hierfür mag die nach wie vor bestehende Verunsicherung des Patienten über die Erfolgs-bzw. Überle-bensraten transplantierter Zähne sein. In einem gerade publizierten Artikel wurden anhand eines systematischen Reviews die mittleren 10-Jahres-Erfolgs-bzw. -Überle-bensraten bei dieser Methode auf den aktuellsten Stand gebracht [15]. Ferner beschäftigte sich diese Arbeit mit zwei weiteren Fragen, auf die der "transplantologisch" tätige Chirurg immer wieder angesprochen wird: 1. Welche Rolle spielt das Zahnalter (Stadium des Wurzelwachstums) für den Erfolg einer Transplantation? 2. Sollte eine Wurzelfüllung durchgeführt werden; wenn ja, zu welchem Zeitpunkt? Auf diese Fragen wird in dieser Arbeit kurz zusammengefasst ebenfalls eingegangen. Erfolgsraten Die Zahnüberlebensraten aus den Studien der Jahre 1985 bis 2003, stratifiziert nach dem Alter der untersuchten Zähne, werden in . Abb. 1 und . Tab. 1 dargestellt. Daraus wird ersichtlich, dass die mittlere 10-Jahres-Überlebensrate für alle transplantierten Zähne 84% beträgt. Die jugendlichen Zähne mit offenem Apex erreichen 10-Jahres-Überlebensraten von 87%, während Zähne von erwachsenen Patienten mit abgeschlossenem Wurzelwachstum Überlebensraten von 79% aufweisen [15]. Der Unterschied von weniger als 8% zwischen jugendlichen und erwachsenen Zähnen bei der autoTX ist als ein erstaunliches Ergebnis anzusehen, denn eine generelle Empfehlung für die autoTX von Zähnen mit abgeschlossenem Wurzelwachstum (Erwachsenenalter) wurde bisher nicht deutlich ausgesprochen. Zumindest wird in den einschlägigen Lehrbüchern der Zahnmedizin bzw. MKG-Chirurgie auf diese Mög-lichkeit des Zahnersatzes bei Zähnen mit abgeschlossenem Wurzelwachstum nicht explizit hingewiesen. Dies dürfte auch ein Grund dafür sein, dass die Methode im Kollegenkreis bisher nur wenig bekannt ist. Die autoTX galt bisher als eine auf jugendliche Patienten beschränkte Therapiealternative, da hiermit dem noch im Wachstum befindlichen Kiefer für die weitere Entwicklung am besten Rechnung getragen wird. > Bei der Zahnentfernung muss das periodontale Ligament geschont werden Die Transplantation von Zähnen mit abgeschlossenem Wurzelwachstum stellt aus chirurgischer Sicht zweifellos eine 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%
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