Für jede betriebsgeschichtliehe Darstellung ehemaliger IG-Betriebe ist das "bei den Leitungsorganen der IG-Farben entstandene Schriftgut von größter Bedeutung. Allerdings werden sich bei der Ermittlung sehr oft große Schwierigkeiten ergeben, da, bedingt durch die Struktur der IG, nicht alle Betriebe über Unterlagen der leitenden Organe verfügten. Zum anderen wurden wichtige Dokumente verlagert oder noch kurz vor dem Zusammenbruch des Paschismus vernichtet.Kein Betrieb darf sich aber mit diesen Schwierigkeiten abfinden, sondern jeder ehemalige IG-Betrieb oder einst mit der IG verbundene Betrieb, der solches Schriftgut nur teilweise oder überhaupt nicht besitzt, muß sich um die Auffindung bemühen und eventuell fehlende Unterlagen in anderen Betriebsarchiven einsehen. Dies gilt insbesondere für Betriebe, an denen die IG beteiligt war oder die in einer anderen Form mit der IG in Verbindung standen. Sehr oft ist bei diesen Betrieben der Einfluß der IG nicht leicht ersichtlich, denn es wurde stets darauf geachtet, die entscheidende Rolle des Konzerns zu verschleiern. Im Protokoll der 20. Sitzung des Arbeitsausschusses heißt es zum Beispiel zu dieser Frage: "Außerhalb der Tagesordnung wird auf die Notwendigkeit hingewiesen, im Verkehr mit anderen Firmen die paritätische Form zu wahren und jedes Hervorheben des Machtstandpunktes Λ zu vermeiden." Für die Materialermittlung gibt die Struktur des Konzerns gewisse Atihaltspunkte, da sich schon aus dem Unterstellungsverhältnis der einzelnen Betriebe im System der IG bestimmte Hinweise darauf ergeben, in welchen Betriebsarchiven sich einzelne Dokumente oder Unter-1 Betriebsarchiv VEB Farbenfabrik Wolfen (im folgenden: Fawo), A 516, Arbeitsausschufl (Niederschrift über die 20. Sitzung am 16. 2. 1927).
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